Dass Apple HTC (und eigentlich Googles Android OS) wegen Patentrechtsverletzungen verklagt, dürften die meisten mittlerweile mitbekommen haben.
Hier gibt es einen interessanten Artikel bei Engadget, in dem die genannten Patente aufgelistet sind, so dass man sich einen groben Überblick darüber verschaffen kann, um was es eigentlich geht.
Mehr als grob ist allerdings nicht möglich. Und hier zeigen sich die unglaublichen Absurditäten des Patentwesens allgemein und insbesondere der Softwarepatente: Zunächst einmal wird es umfangreiche Anhörungen geben müssen, bei denen sich alle Beteiligten (inkl. der Patentinhaber selbst) darüber klarwerden können, was genau die Patente eigentlich abdecken. Und einige der Patente erwecken zusätzlich das kalte Grausen, wenn einem klar wird, was so alles patentierbar ist.
Innerhalb der Mobilfunkindustrie waren solche Klagen bisher selten. Inzwischen nimmt aber die Bedeutung von Android und anderen Smartphone-Betriebssystemen zu, die den Vorsprung fast aufgeholt haben, den Apple sich mit dem iPhone herausgearbeitet hatte; die in vielen Bereichen iPhone OS sogar übertrumpfen können. Anscheinend will Apple es auf eine Kraftprobe ankommen lassen, um zu sehen, wieviel sich bei den Konkurrenten mitverdienen lässt.
Mehr wird nämlich kaum passieren. Jedes große Unternehmen der Branche hat Patente, die es ihm erlauben würden, den Verkauf der Konkurrenzgeräte stoppen zu lassen. Letztlich geht nur um einen patentrechtlichen Schwanzvergleich, wer den kürzeren hat muss bezahlen. Ob der Streit in einer außergerichtlichen Einigung schnell beigelegt oder über Jahre hin vor US-Gerichten ausgefochten wird, wird sich zeigen.
Klar ist jedenfalls: Würde Apple einen Prozess bis zum Verbot der gegnerischen Geräte durchziehen, könnte es bald selbst keine Geräte mehr verkaufen.
Das ist nichts weiter als abscheuliches Geschachere.
Und das Gemeine daran ist: Wer nicht das Geld hat, sich teure Patentverfahren zu leisten, oder nur über einige weniger wichtige Patente verfügt, kann ganz schnell ausgebootet werden.
Mittwoch, 3. März 2010
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