Dienstag, 25. Januar 2011

Dell Streak Test: Akkulaufzeit

Um es gleich zu Beginn vorwegzunehmen: Das Streak bietet eine sehr angenehme Akkulaufzeit.
Trotz des riesigen Displays hält der Akku wirklich wesentlich länger als beim Nexus One, und das, obwohl mein Nexus One mittels Custom ROM und Profile Switcher bereits weniger Strom braucht als zum Auslieferungszeitpunkt, während das Streak noch auf Originalsoftware läuft.
Infos zur Einordnung der Laufzeiten:
Wichtige Hintergrund-Prozesse, die da auch etwas tun: Mail-, Kalender- und Kontaktesynchronisation via Push mit Google-Account, Mail- und Kalendersynchronisation via Push mit Exchange-Server der Firma, Sync von RSS-Feeds von Google Reader mit Newsrob Pro alle Stunde, BeejiveIM, Evernote-Sync alle 60 Minuten, Facebook (ohne Kontakte-Sync).
Sonstige Infos: WLAN immer an (beim Nexus One: Profile Switcher schaltet WLAN nur zu Hause ein), 3G aktiviert, sowohl zu Hause als auch am Arbeitsort ländliche Region mit magerem Empfang -> relativ hohe Sendeleistung seitens des Telefons nötig. Das Telefon selbst nutze ich selten, etwa ein- oder zweimal pro Woche für wenige Minuten.
Nutzungsverhalten: Nachts im Flugmodus. Aufstehen gegen 6:25 Uhr, dann ca. 20 Minuten morgendliches Mails- und Feeds-Lesen. Zur Arbeit mit waze (Navigation, meist ohne Nutzung der Streckenführung und mit abgeschaltetem Display, siehe unten), Dauer ca. 35-40 Minuten. Tagsüber Nutzung von Time Tracker zur Messung der Arbeitszeit an verschiedenen Projekten, Display ist nicht viel an und meist nur für ein paar Sekunden. Nach Hause wiederum mit waze, ebenfalls 35-40 Minuten. Abends nochmal Neuigkeiten checken, ggfs. die eine oder andere Mail beantworten und etwas Websurfen, meist aber unter 10 Minuten. Gegen 23 Uhr zurück in den Flugmodus und ans Ladegerät.
Zu diesem Zeitpunkt hat das Streak komfortabel deutlich über 30% Akku übrig, meist eher Richtung 40%. Das Nexus One liegt dann bei unter 20%, häufig unter 15%.
Nutze ich waze einmal wirklich zur Navigation (meist lasse ich es nur mitlaufen, damit es die Durchschnittsgeschwindigkeiten der Straßen lernen kann), fällt das beim Streak kaum auf; ich habe es selten je geschafft, an einem Tag unter 30% zu kommen. Beim Nexus One reicht der Akku dann oft nicht bis zum Ende des Tages.
Lasse ich waze ganz weg, bleiben vor dem Anschließen ans Ladegerät über 50% Akku.
Beschränke ich mich zudem bei der Netznutzung auf GSM, bleibt der Akku meist über 60%, machmal sogar über 70%. So sind ohne Bedenken zwei Tage Nutzung drin, mit etwas Glück auch drei.
Dieser Schritt ist übrigens gar nicht so dumm, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag: All das Synchronisieren braucht nun wahrlich kein UMTS, und Surfen findet bei mir zu 99% zu Hause im WLAN statt. Nur in den eher seltenen Fällen, in denen ich unterwegs Google Maps nutzen oder im Web surfen möchte, lohnt sich der massive Akkuverbrauch der UMTS-Netze wirklich – dafür kann man auch mal die paar Sekunden warten, die nach der Aktivierung von 3G-Netzen vergehen, bis eine entsprechende Verbindung aufgebaut wurde. Andererseits: Wozu, wenn man das Gerät sowieso jeden Abend ans Netz hängt? Beim Streak muss ich ja auch mit UMTS keinerlei Bedenken haben, dass der Akku den Tag nicht überstehen könnte.
Natürlich war mein iPhone 3G in dieser Hinsicht besser; es hielt mit UMTS ca. 2-3 Tage, ohne etwa eine Woche (ohne Navigation, die hat dem iPhone damals etwa so viel Akku abgenommen wie dem Nexus One; außerdem ohne morgendliches Newslesen, so dass insgesamt auch eine deutlich kürzere tägliche Nutzungszeit zu verzeichnen war). Aber es konnte auch nicht multitasken und hatte im Vergleich einfach ein deutlich schwächeres Betriebssystem, in meinen Augen (vom Display ganz zu schweigen). Das iPhone 4 hält ja, wie man hört, auch nicht mehr so lange, aber da kann ich selbst keinen Vergleich anstellen.
Fazit: Verglichen mit dem Nexus One ist das Streak in Sachen Akkulaufzeit beinahe ein Traum. Das Nexus One geht mir immer mal wieder aus bzw. muss zwischendurch geladen werden, z.B. wenn ich waze wirklich zur Navigation nutze, wenn ich nachts länger auf bin und es erst morgens um drei oder vier frischen Strom gibt, oder wenn mal wieder aus unerklärlichen Gründen irgendwas („Android System“) den Akku tierisch leergesaugt hat.
Das ist mir mit dem Streak noch nie passiert. Es hält immer treu bis zum Abend durch, auch zwei Tage lang hat es mir schon mehrfach gute Dienste geleistet.
Es macht in Sachen Freude am Gerät einen riesigen Unterschied, ob man beim eigenen üblichen Nutzungsverhalten sicher sein kann, dass es bis zum Abend reichen wird, oder ob man da vorsichtig sein muss.
Zwar liefert auch das Streak (wie meines Wissens bislang alle Android-Smartphones) keinen Anlass zum Jubel über die Akkulaufzeiten, aber die Performance an diesem Punkt ist mehr als solide.
So macht Android Spaß!

Alle Artikel der Dell-Streak-Testreihe

Freitag, 21. Januar 2011

Lesenswerte Links: Demokratie-Abbau in Ungarn

Bei Carta veröffentlichte Max Steinbeis einen sehr lesenswerten Artikel über das, was in Ungarn momentan passiert.
Das ist wirklich extrem gruselig. Und keiner sagt was. Noch nicht einmal umfassende Berichterstattung in den Medien. Unglaublich.

Dienstag, 18. Januar 2011

Dell Streak Test: Tipps & Tricks, Sonstiges

Dieser Post soll all das aufnehmen, was an anderer Stelle keinen Platz hat; kurze Infos und Tipps zu einzelnen Themen, zu denen sich ein eigener Post nicht lohnt.
Der Artikel wird auch aktualisiert werden, wenn mir weitere interessante Kleinigkeiten zum Dell Streak über den Weg laufen.

Update des ROMs / Fix für „zu viele Server Redirects“
Immer wieder hatte ich anfangs mit dem Streak das Problem, dass ich Webseiten nicht öffnen konnte, weil sich der Browser über „zu viele Server Redirects“ beschwerte. Ein wenig Googeln führte mich zu diesem Artikel bei AndroidPIT.de. Dort findet sich ein Link zu einem Update für das Streak, das (unter anderem?) dieses Problem behebt.
Auch wenn auf Dells Seite behauptet wird, dass beim Update alle Daten gelöscht werden, war das bei mir nicht der Fall; es lief durch wie jedes Update auf dem Nexus One auch, alle Daten waren danach noch da.
Trotzdem empfiehlt es sich natürlich, vorher ein Backup anzulegen; ich weiß auch nicht, ob es da draußen evtl. noch andere Froyo-ROM-Versionen gibt als die, die auf meinem Test-Streak vorinstalliert war, bei denen möglicherweise tatsächlich beim Update ein Wipe stattfindet.
Nachdem als Neuerung unter anderem Dells Backup-Software genannt wird, die bei mir schon installiert war, dachte ich erst, ich hätte mir am Ende gar die gleiche Version noch einmal draufgespielt, aber nein: Das Browserproblem war danach tatsächlich behoben.
Ein OTA-Update, wie im AndroidPIT-Artikel angekündigt, wurde mir vorher übrigens nicht angeboten, ich hatte allerdings auch keine aktive Abfrage durchgeführt.

Taschenlampe
Die App „Nexus Torch“, eigentlich für Nexus One und Nexus S gedacht, mit der die Blitz-LEDs eingeschaltet werden können, um als Taschenlampe zu dienen, funktioniert auch auf dem Streak.
Die App behauptet zwar beim ersten Start, dass das wahrscheinlich nicht klappen werde, liegt damit aber falsch. ;-)
Ein Widget ist auch dabei.

Homescreen
Auch die Icons werden auf dem Streak in der gleichen absoluten Größe dargestellt wie auf dem Nexus One. Mit dem ADW.Launcher kann die Anzahl der dargestellten Icons beliebig verändert werden.
Ohne Verzerrungen und Überlappungen passen problemlos 8x5 Icons auf den Homescreen. Allerdings sollte man sich für eine Orientierung entscheiden und die fest einstellen, denn rotiert sieht das Ganze dann gar nicht mehr so gut aus.

Es fehlen: Suchtaste und Benachrichtungs-LED
Dass die Benachrichtungs-LED fehlt, fand ich zunächst gar schröcklich. Eigentlich ist sie ja ein recht praktisches Instrument, um mit einem schnellen Blick aufs Handy feststellen zu können, ob Neuigkeiten warten. Und noch besser ist es, wenn man wie beim Nexus One mit Custom-ROM auch verschiedene Farben für verschiedene Benachrichtigungen konfigurieren kann.
Inzwischen habe ich zu meinem eigenen Erstaunen festgestellt, dass sie mir nicht wirklich fehlt. Wäre schon noch ein nettes Add-On, aber sie ist bei weitem nicht so wichtig, wie ich dachte.
Anders sieht das bei der Suchtaste aus: Ihr Fehlen wird mir immer wieder schmerzlich bewusst, vor allem, wenn ich jemanden anrufen will. Denn: Bei über 400 Kontakten im Adressbuch ist Durchscrollen einfach keine Option.
Beim Nexus One war das: Kontakte aufrufen, Suchtaste drücken, ein paar Buchstaben eingeben, los gehts. Beim Streak muss ich den Umweg übers Menü gehen, wo dann der Suchbutton auch noch unpraktisch links platziert und nur mit der anderen Hand erreichbar ist (im Querformat). Zudem geht die Tastatur im Gegensatz zum Nexus One dann nicht automatisch auf, ich muss zusätzlich erst in das Suchfeld klicken, bevor ich lostippen kann.
Ähnliches gilt bei der Suche nach E-Mails in GMail.
Das ist wirklich sehr unpraktisch. Warum hat man diese wichtige Taste weggelassen?

180°-Rotation
Anders als beim Nexus One ist der Bildschirm auch ohne Custom ROM immer zur Lage passend ausgerichtet, selbst wenn man das Gerät auf den Kopf dreht. Das gilt sogar für den Launcher.
Update: Mit der Hörmuschel nach unten geht es nicht – mehr? Ich bilde mir ein, dass das mit dem ursprünglich installierten ROM noch möglich war, mag mich aber täuschen.

UMTS ist WCDMA
Bei den Einstellungen für die mobilen Netzwerke sollte man wissen: WCDMA war der ursprüngliche Name für UMTS. Vielleicht wird das im englischsprachigen Raum immer noch so bezeichnet?
Ich weiß es nicht; jedenfalls heißt UMTS in den Einstellungen des Streak WCDMA.

NTP wird unterstützt
Im Gegensatz zum Nexus One bietet das Streak automatische Zeitsynchronisierung via NTP und nicht nur über das Zeitsignal des Netzbetreibers, das viele (alle?) deutsche(n) Netzbetreiber nicht ausstrahlen.
Auf dem Nexus One braucht man dafür Root und Drittanbietersoftware.

Sprachqualität: Normal
Ich kann keine merklichen Unterschiede zum Nexus One feststellen.

Alarm Klock funktioniert nicht korrekt, dafür AlarmDroid
Das einzige, was ich mir bei einer Alarm-Anwendung über die Fähigkeiten des mitgelieferten Standards hinaus wünsche, ist die Möglichkeit, die Lautstärke langsam ansteigen zu lassen. Alarm Klock kann das, ist einfach und schnörkellos und hat mir auf dem Nexus One immer gute Dienste geleistet.
Auf dem Streak funktioniert Alarm Klock aber nur korrekt, wenn der Bildschirm bereits an und entsperrt ist, wenn der Alarm losgeht. Wenn nicht schafft die App es immerhin noch, das Abspielen des Wecktones zu starten, man wacht also auf. Dann aber erleidet sie einen ForceClose, weil igrendeine Datenbank nicht offen ist, auf die sie zugreifen will.
Die eierlegende Wollmilchsau unter den Wecker-Apps, AlarmDroid, funktioniert dagegen wie sie soll. Neben gefühlt tausenden Funktionen, die ich eigentlich nicht benötige, bietet sie auch die praktische Möglichkeit, mit einem einzelnen Tipp auf den Bildschirm den Alarm auszuschalten, was bei Alarm Klock nur via Schiebegeste wie beim Entsperren funktioniert.
Verschlafeneren Zeitgenossen bietet AlarmDroid auf Wunsch aber auch unzählige Funktionen, die das Abschalten des Alarms erschweren.

Anzeige des Netzwerktyps
In der Statuszeile wird zwischen normalem GPRS-Empfang (Anzeige: G), EDGE (E), Standard-UMTS (3G) und HSDPA (H) unterschieden. Das H für HSDPA gibt es beim Nexus One nur mit Custom ROM.

Hakeliger PDMI-Stecker
Neben der Tatsache, dass man (noch) nirgendwo außer bei Dell Kabel für das Streak kaufen kann, überzeugt der PDMI-Stecker auch sonst nicht so ganz:
Das Einstecken ist oft eine recht hakelige Angelegenheit. Das geht sogar so weit, dass ich nach mehreren Bieren auch schon darauf verzichtet habe, das Streak an diesem Abend ans Ladegerät anzuschließen, weil ich es nach mehr als einer Minute immer noch nicht geschafft hatte, den Stecker ans Gerät zu bekommen.
Bei Dunkelheit und alkoholisiert, ja – trotzdem hatte ich solche Probleme noch mit keinem Smartphone vorher.

Rücksetzen des Telefons funktioniert nicht
Bei der Vorbereitung der Rücksendung wollte ich natürlich alle Daten auf dem Streak löschen. Dazu wählte ich den entsprechenden Menüpunkt in den Android-Einstellungen unter „Datenschutz“.
Das Gerät startete neu. Danach war zwar die Uhrzeit falsch, sämtliche Daten und Programme waren aber noch vorhanden. Toll.
Über das Fastboot-Menü habe ich es dann letztlich doch geschafft, alle Daten zu löschen. (Das betrifft nur den internen Speicher, die SD-Karte muss so oder so separat gelöscht bzw. formatiert werden!)
Dazu muss man das Streak ausschalten (herunterfahren). Beim Einschalten dann beide Lautstärketasten gleichzeitig gedrückt halten.
Im erscheinenden Menü wählt man mit den Lautstärketasten „Factory Reset“ aus und bestätigt mit dem Kameraauslöser. Schon sind alle Daten weg.
In diesem Menü kann man übrigens auch den Touchscreen rekalibrieren – vielen Usern, die Probleme damit hatten, hat das offenbar geholfen.


Alle Artikel der Dell-Streak-Testreihe

Dell Streak Test: Display und Touchscreen

Heute möchte ich den eigentlich wichtigsten Punkt behandeln, der für ein Dell Streak spricht: Das Display.
Die Größe ist bei 5" Bildschirmdiagonale einfach umwerfend. Es passt wirklich sehr viel mehr Inhalt auf den Schirm als bei meinem Nexus One, das nur 3,7" Diagonale bietet.
Die Folge ist, dass so gut wie jede Anwendung, die längere Texte oder Dokumente darstellen möchte, um ein Vielfaches besser benutzbar ist. Die ständige Scrollerei fällt weg, man hat sehr viel mehr Informationen auf einmal auf dem Schirm, das Erlebnis kommt einem Desktop-Rechner (oder zumindest einem Netbook) recht nahe. In den meisten Fällen kann man im Querformat auf Zoom verzichten, weil die Webseite auch bei Volldarstellung groß genug ist, um sie lesen zu können.
Tatsächlich ist etwa das Websurfen auf dem Streak sogar angenehmer als auf unserem Netbook: Das Seitenverhältnis des Streak-Displays liegt bei 3:2, während das Netbook 16:9 anbietet. Auf großen Schirmen ist 16:9 eine nette Sache, auf kleinen wie dem des Netbooks ist das Bild zwar schön breit, aber nicht hoch genug.
Das Ergebnis ist, dass man auf dem Netbook quasi nur den Kopf einer Webseite zu sehen bekommt und nach unten ungeheuer viel Scrollen muss, was sich auf dem Sofa ohne Maus zudem sehr umständlich gestaltet.
Das Streak mit seinem 3:2-Verhältnis bietet dagegen auch im Querformat relativ viel Platz nach unten. Somit ist weniger Scrollen nötig als auf dem Netbook. Und erst durch dieses Seitenverhältnis macht auch die Tastaturbedienung im Querformat Spaß, weil die Tastatur auf dem Schirm relativ gesehen weniger Platz einnimmt.
Das hat Dell goldrichtig gemacht.
Dass das Scrollen auf einem Touchscreen-Gerät angenehmer ist als mit dem Touchpad eines Netbooks versteht sich natürlich von selbst.
Im Vergleich zum Nexus One fragt sich vielleicht mancher Leser, wie auf das Display des Streak mehr draufpassen soll als auf das des Nexus One, wenn doch beide über 800x480 Pixel verfügen?
Die Antwort ist einfach: Auf beiden Geräten werden zum Beispiel Schriften meist in etwa gleich groß dargestellt, also nicht gleich groß in Pixeln gemessen, sondern gleich groß in Millimetern. Somit lässt sich natürlich sehr viel mehr Text auf dem großen Display unterbringen.
Umgekehrt heißt das aber natürlich auch, dass die tatsächliche Auflösung in PPI beim Nexus One deutlich höher liegt. Trotz PenTile-Display wirkt die Schrift daher schärfer, man kann einzelne Pixel nur ausmachen, wenn man sich das Gerät direkt vors Gesicht hält. Beim Dell Streak sind die Pixel vor allem im Falle von Schrift durchaus sichtbar.
Das ist aber wenig störend, die Lesbarkeit leidet in den gewählten Schriftgrößen kaum. Wer vom iPhone 4 und seinem Retina-Display kommt, empfindet es vielleicht als recht pixelig; mir ist es erst aufgefallen, als ich absichtlich danach suchte.
Beim angekündigten Dell Streak 7 mit seinem 7"-Display, das ebenfalls nur über 800x480 Pixel verfügt, wird das jedoch wahrscheinlich viel deutlicher auffallen. Da fällt die Auflösung dann schon sehr ab.
Was die Farbdarstellung betrifft, kann ich mich nicht beklagen. Sie fällt natürlich aus, nicht ganz so gesättigt wie auf dem AMOLED-Display des Nexus One, aber das halte ich eher für einen Vorteil. Im täglichen Gebrauch fällt der Unterschied aber ohnehin kaum auf.
Update: Hier noch ein paar Bilder. Ich entschuldige mich für die miserable Qualität (vor allem zu den Rändern hin fällt die Schärfe massiv ab) – ich hatte nicht die Zeit, die ich für bessere Fotos hätte investieren müssen. Ein Klick aufs Bild liefert jeweils eine vergrößerte Version.
Ohne Zoom nutzen beide Geräte im Browser die gleiche Schriftgröße in Pixeln, d.h.  die Schrift ist auf dem Streak größer. Auf dem Nexus One ist der Text nur lesbar, wenn man das Gerät recht nah an die Augen hält.

Artikelübersicht in Newsrob. Auf dem Streak wird etwa die gleiche absolute Schriftgröße genutzt, viel mehr Text passt auf das Display.

Ein Artikel in Newsrob. Hier sieht man vielleicht am besten, welche Vorteile das große Display bringt. (Gezeigter Artikel © mspro.)

Zum Touchscreen:
Wie beim Nexus One handelt es sich offenbar um einen sogenannten „DualTouch“-Touchscreen. Das bedeutet, dass nicht wirklich „echtes“ Multitouch implementiert ist: Zwei gleichzeitige Berührungen der Oberfläche können nur dann registriert werden, wenn sie nicht auf der X- oder Y-Achse in einer Linie liegen.
Gelesen habe ich darüber bisher nichts, aber meine (entsprechend fehlgeschlagenen) Versuche, die Multitouch-Eigenschaften von Smart Keyboard zu testen, deuten auf einen DualTouch-Sensor hin: Es ist nicht möglich, gleichzeitig die Shift-Taste und einen Buchstaben in den unteren Reihen zu drücken, etwa das X oder das M.
Mich persönlich stört das wenig. Zoom-Gesten funktionieren so oder so, und das ist auch das einzige Multitouch-Feature, das ich gelegentlich benutze. Selbst da finde ich es aber eigentlich praktischer und vor allem schneller, einen Zoom-Button zu benutzen – meiner Meinung nach ist Multitouch stark überbewertet. Intuitiv, ja, aber wenig effizient.
Ärgern könnte sich über das fehlende „echte“ Multitouch, wer eine der folgenden Funktionen benutzen will: Drehgesten mit zwei Fingern (scheitern, wenn sie über die Horizontale oder die Vertikale hinweggehen), Tastatur per Multitouch (wie bei einer echten Tastatur gleichzeitig Shift und eine andere Taste drücken) und Spiele, bei denen wie bei einem Videospiel-Controller mehrere Buttons rechts und links auf der gleichen Ebene angeordnet sind, die auch gleichzeitig gedrückt werden müssen.
Mir selbst fehlt es überhaupt nicht.
Der Touchscreen reagiert wesentlich exakter und verlässlicher als beim Nexus One. Während es mir beim Nexus One recht häufig passiert, dass ich während des Tippens das Telefon kurz aus- und wieder einschalten muss, weil meine Berührungen weit daneben registriert werden (beim Einschalten wird der Touchscreen offenbar kalibriert, deshalb geht es danach wieder), kam das beim Streak bisher nur ein einziges Mal vor.
Ich habe anscheinend recht fettige Finger, recht schnell bildet sich eine deutlich sichtbare Schicht von Fettschmierern auf dem Display – besonders deutlich beim Nexus One, dessen Display-Oberfläche scheinbar nicht oder wenig effektiv fettabweisend beschichtet ist.
Vermutlich ergeben sich durch die Fettschmierer leitende Bereiche auf dem Touchscreen, die die Genauigkeit der Berührungsregistrierung verschlechtern.
Am iPhone 3G hatte ich damit kaum Probleme. Beim Nexus One ziemlich massiv. Wenn auch der Touchscreen nicht ganz so exakt reagiert wie beim iPhone, das Streak kommt doch fast ran. Ein himmelweiter Unterschied zum Nexus One.
Es wirkt auch als verfüge das Streak ähnlich dem iPhone über eine fettabweisende Deckschicht. Jedenfalls verschmutzt es wesentlich weniger schnell als das Nexus One. (Vielleicht liegt das aber auch einfach an der Größe, durch die sich die Verschmutzung natürlich weiter verteilt.)
Lediglich eine Problemstelle weist mein Test-Streak auf: Im Querformat rechts oben, dort, wo der „Löschen“-Button erscheint, wenn man die Benachrichtigungen aufgezogen hat. Dieser Button reagiert fast nie beim ersten Versuch.
Alles andere klappt nahezu perfekt.

Fazit:
Das Display ist eine Wucht, vor allem wegen seiner Größe. Jegliche Dokumentendarstellung gewinnt massiv, alles wirkt viel benutzbarer und Desktop-ähnlicher. Wer sein Smartphone mehr fürs Internet als fürs Telefonieren benutzt, ist damit einfach nur perfekt ausgestattet.
Natürlich birgt die Größe auch ein Transportproblem; für die Hosentasche ist das Streak kaum geeignet. Wer aber ohnehin immer eine Tasche oder einen Rucksack dabeihat, sollte sich das Gerät unbedingt ansehen: Die Größe macht das Netz-Erlebnis so viel besser, dass Gewicht und Format absolut keine Rolle mehr spielen.
Der Touchscreen ist zwar „nur“ mit DualTouch ausgestattet, überzeugt aber ansonsten und übertrumpft den des Nexus One bei weitem.

Alle Artikel der Dell-Streak-Testreihe

Montag, 17. Januar 2011

Verkümmertes Vorbild wegen Internet

Hier der für mich aufrüttelndste Artikel seit Jahren:
Johnny Haeusler überlegt bei Spreeblick, woher Kinder ein kulturelles Vorbild nehmen sollen, wenn die Eltern quasi unsichtbar sämtliche Kultur aus dem Internet beziehen.
Denn: Statt der Zeitung auf dem Tisch, die interessiert durchgeblättert werden kann, schaut Papa ins Laptop.
Statt der CD- oder Plattensammlung, die der Nachwuchs sich mehr oder weniger heimlich zu Gemüte führen könnte, gibt es MP3-Bibliotheken, die letztlich zu umfangreich und vor allem für die Zöglinge meist nicht zugreifbar sind. Die außerdem nicht die Möglichkeit bieten, Interessantes nach Cover auszusuchen (oder zumindest normalerweise so nicht genutzt werden).
Statt Büchern gibt es eBook-Reader, deren Inhalt für die Kinder ebenfalls nicht einfach so bei der Hand ist, wie das bei einem Buch der Fall wäre.
Fernsehnachrichten? Wer schaut die schon noch an?
Dazu kommt noch, dass all das grundsätzlich über die gleichen Geräte passieren kann. Für die Sprösslinge ist nicht unbedingt ersichtlich, ob Mama gerade ein Buch liest, sich über Neuigkeiten aus Politik und Wirtschaft informiert, Facebook aktualisiert, lustige Youtube-Videos konsumiert oder auf der Suche nach neuen Pornos ist.
Damit geht die Vorbildfunktion zumindest teilweise verloren: Lesen Mama und Papa viele Bücher, tun das meist auch ihre Kinder mit großem Vergnügen. Wenn mein Kind aber gar nicht mehr weiß, dass ich gerade ein Buch lese, wie sollte diese Verhaltensweise auf es überspringen?
Es ist eine Binsenweisheit, dass alle Erziehung vergebens ist, wenn das eigene Vorbild eine andere Sprache spricht – das alltägliche Verhalten der Eltern trägt viel mehr zur Formung der Kinder bei als jeder absichtliche Versuch in dieser Richtung.
Was aber, wenn wichtige Teile dieses Verhaltens von den Kindern gar nicht mehr wahrgenommen werden können, weil sie sich für sie quasi unsichtbar im Internet vollziehen?
Das ist ein extrem wichtiger Punkt, über den ich bisher noch überhaupt nicht nachgedacht hatte.
In unserem Haushalt ist das glücklicherweise noch nicht so fortgeschritten. Die Zeitung kommt zwar aus dem Netz, wird aber ausgedruckt. Ein eBook-Reader ist zwar vorhanden, 90% der Bücher sind aber immer noch „echt“, und andere Geräte werden gar nicht zum Bücherkonsum genutzt. Und Musikkonsum spielt im Vergleich zum Selber-Musizieren ohnehin eine deutlich untergeordnete Rolle.
Trotzdem ist die Tendenz erkennbar. Eine Tendenz, über die sich meiner Meinung nach alle Eltern zumindest Gedanken machen sollten.

Donnerstag, 13. Januar 2011

Dell Streak Test: Alle Artikel

Dieser Artikel dient der Übersicht und versammelt die Links zu allen Artikeln, die ich im Rahmen meines großen Tests des Dell Streak verfasse. Er wird mit jedem neuen Artikel aktualisiert.
Hier alle Posts der Testreihe:

Demnächst hier: Ausführliche Testreihe zum Dell Streak
Erster Eindruck
Tastaturen auf dem Streak im Vergleich
Display und Touchscreen
Tipps & Tricks, Sonstiges
Akkulaufzeit
Kamera
Abschließendes Fazit

Dell Streak Test: Tastaturen auf dem Streak im Vergleich

Mein anfangs größtes Problem war, eine gute Lösung für die Tipperei auf dem Streak zu finden. Die mitgelieferten Tastaturen sind nämlich leider nicht so ganz das Wahre.
Als Default-Tastatur ist auf dem Streak Swype installiert. Ich fand das Konzept von Swype noch nie sonderlich bestechend, und der Test hat es mir bestätigt: Zwar funktioniert die Worterkennung weit besser als ich befürchtet hatte, aber ich bin einfach wesentlich schneller, wenn ich schlicht ganz normal tippe.
Das hat verschiedene Gründe.
Der wichtigste ist sicherlich, dass ich einen Daumen schneller von einer Taste zur nächsten bewegen kann, wenn ich ihn dabei nicht auf dem Display halten muss.
Dazu kommt, dass ich durch die Wortverhersage der verschiedenen Android-Tastaturen bei einer normalen Tastatur fast nie ein Wort komplett bis zum Ende tippe, weil es vorher längst in den Vorschlägen aufgetaucht ist. Bei Swype existiert diese Möglichkeit nicht, es müssen immer alle Buchstaben überstrichen werden.
Noch unpraktischer wird das ganze natürlich im Landscape-Modus, wo die Tastatur gerade auf dem Dell Streak besonders riesig ist. Da mit einem Finger kreuz und quer herumzufahren ist dermaßen viel langsamer als das Gerät in beiden Händen zu halten und beide Daumen zu benutzen, dass mir schleierhaft ist, wer auf die Idee gekommen sein mag, Swype auf so großen Geräten vorzuinstalllieren. Es ist ja sogar auf dem Samsung Galaxy Tab dabei, das mit 7" noch ein gutes Stück größer ist!
Auf kleinen Geräten ist Swype schlicht Geschmackssache, da kann ich mir schon vorstellen, warum das viele Leute toll finden, auch wenn es mir nicht gefällt. Auf großen Handys und Tablets halte ich Swype für schlicht ungeeignet.
Zunächst habe ich es dann mit SwiftKey probiert. Das ist meine Lieblingstastatur auf dem Nexus One, weil sie sehr häufig korrekt das nächste Wort prognostiziert und damit die notwendigen Tasten-Anschläge noch weiter reduziert.
Fürs Querformat auf einem Tablet ist SwiftKey aber leider nicht gut geeignet. Zum einen ist es nicht möglich, den „Fullscreen“-Modus zu deaktivieren, der im Querformat bei manchen Eingaben dazu führt, dass nur noch das aktuelle Textfeld sichtbar ist – auf einem Tablet-großen Gerät eine ungeheure Platzverschwendung und zudem sehr unübersichtlich.
Zum anderen verteilen sich die drei Wortvorschläge, die SwiftKey immer bringt, auf die komplette Bildchirmbreite. Bei einem 5"-Gerät im Querformat ist das zu breit, als dass man alle drei Vorschläge auf einmal im Auge behalten könnte. Man muss dauernd hin- und herschauen, wodurch das Tippen stark verlangsamt wird. Unbrauchbar.
Von SwiftKey selbst wurde mir bestätigt, dass die Tastatur derzeit noch nicht für Tablets gedacht ist, weil sie daraufhin nicht optimiert wurde.
Also habe ich eine Weile die ebenfalls mitgelieferte Android-Tastatur benutzt. Das funktioniert grundsätzlich auch sehr gut. Ich habe mir angewöhnt, das Streak im Querformat zu nutzen, und dadurch, dass die Tasten recht groß sind und man zwei Daumen benutzen kann, wird das Tipeen vergleichsweise sehr schnell. Sehr viel schneller als auf dem Nexus One, zum Beispiel. Da spielt das große Display wieder einmal seine Stärken aus.
Was dem Streak aber fehlt, ist ein Trackball oder andere Möglichkeiten, um den Cursor auf dem Bildschirm zu bewegen. Dummerweise bietet die mitgelieferte Version der Android-Tastatur ebenfalls keine Cursor-Tasten – jedenfalls habe ich keine gefunden (das lange Drücken der „?123“-Taste, das bei anderen Geräten offenbar unter anderem Cursortasten bereithält, führt beim Streak nur zu den Tastatur-Einstellungen).
Ohne geeignete Eingabehilfe ist das genaue Positionieren des Cursors beim Streak ebenso eine Qual wie bei kleineren Geräten auch, die Schrift wird ja schließlich nicht größer dargestellt. Somit scheidet auch die Android-Tastatur aus.
Auch AnySoftKeyboard habe ich getestet, eine kostenlose Tastatur, die viele Layouts und Konfigurationsmöglichkeiten bietet. Theoretisch könnte man hier den Fullscreen-Modus abschalten, aber das funktioniert auf dem Streak leider nicht. Außerdem fehlen auch hier die Cursortasten.
Gelandet bin ich dann letztlich bei Smart Keyboard. Die Tastatur ist umfangreich konfigurierbar, bietet verschiedene Skins, ein „intelligentes Wörterbuch“ (besonders häufig genutzte Wörter werden bevorzugt vorgeschlagen) und sogar eigene Kürzel: Bei mir wird etwa „vg“ zu „Viele Grüße, Christian“ – ein sehr angenehmes Feature, das ich ähnlich auch am Mac und (mit Zusatzsoftware) unter Windows nutze.
Alle Konfigurationsmöglichkeiten zu beschreiben würde hier wesentlich zu weit führen; die Tastatur ist an dieser Stelle mehr als nur umfangreich. So gut wie alles ist irgendwie einstellbar, von der Größe der Tastatur über Layouts bis hin zu den hier wichtigen Features, den Fullscreen-Modus im Querformat deaktivieren zu können und eine Pfeiltasten-Tatstatur einblenden zu können (muss erst aktiviert werden!).
Schön ist auch, dass eines der Layouts Umlaute direkt auf der normalen Buchstabentastatur bietet. Das scharfe S (ß) fehlt zwar leider, aber immerhin sind ä, ö und ü vorhanden.
Etwas unpraktisch ist lediglich, dass im Gegensatz zu allen anderen getesteten Tastaturen im GMail-Programm die Buttons für „Senden“, „Verwerfen“ etc. während das Verfassens einer E-Mail nicht eingeblendet bleiben, so dass man die Tastatur erst schließen muss, bevor man die Mail abschicken kann (nur im Querformat, im Hochformat funktioniert das auch mit Smart Keyboard). Aber das ist verschmerzbar.
Ich nutze die Trial-Version, weil sich für die paar Wochen Test natürlich der Kauf nicht lohnt. Sollte ich mir aber selbst ein Streak zulegen (was immer wahrscheinlicher wird), werde ich mir Smart Keyboard PRO auf jeden Fall kaufen.
Update: Thumbs Keyboard sieht ebenfalls interessant aus. Leider gibt es keine Trial-Version, und ich habe keine Lust, etwas speziell für ein Gerät zu kaufen, das ich bald wieder zurückgeben muss. Ein paar Infos dazu gibt es in diesem Thread auf android-hilfe.de.

Fazit: Die mitgelieferten Tastaturen sind meiner Ansicht nach wenig für das Streak geeignet, konzeptbedingt (Swype) oder weil der fehlende Trackball nicht durch Cursortasten kompensiert wird (Android-Tastatur). Mit entsprechender Drittsoftware erlaubt das Streak allein aufgrund seiner Größe aber wesentlich schnelleres Tippen als kleinere Telefone:
Der „Zwei-Daumen-Modus“ ermöglicht eine nicht ganz doppelt so schnelle Tippfolge, und die größeren Tasten sorgen für eine verbesserte Treffgenauigkeit.

Alle Artikel der Dell-Streak-Testreihe

Dienstag, 11. Januar 2011

Sony: Jetzt doch noch ein Update fürs X10

Jetzt ist es „amtlich“: Für die Xperia-X10-Reihe wird es keine Updates auf neuere Android-Versionen geben. (Siehe Update unten!)
Das Xperia X10 ist vor nicht einmal einem Jahr erschienen. Mit der damals schon veralteten Android-Version 1.6.
Dann mussten die User eine halbe Ewigkeit auf ein aktuelles Android warten. Aktuell? Nein, Version 2.1 wurde geliefert, als 2.2 längst erhältlich war. Und dabei soll es jetzt bleiben.

Vor ein paar Monaten habe ich irgendwo gelesen, Sony plane, Marktführer für Android-Handys zu werden.
Ich behaupte: Um das zu schaffen müssten sie sich besser um ihre Kunden kümmern. Ihre Modelle pflegen, mindestens zwei Jahre lang auf aktuellem Android-Stand halten (sofern die Hardware das hergibt), Updates viel schneller und zu einem Zeitpunkt bringen, zu dem sie auch noch aktuell sind.
Ich für meinen Teil bin jedenfalls sehr froh, dass ich mich damals gegen das Xperia X10 entschieden habe. Oder, was heißt schon damals – ist ja erst ein Dreivierteljahr her.
Und auch in Zukunft werde ich einen Bogen um Geräte von Sony machen. Wer nach noch nicht einmal einem Jahr ein Flaggschiff zum alten Eisen macht, wird mein Geld auch in Zukunft nicht erhalten.
Wie, Sony, willst Du auf diese Weise Marktführer werden?

Update: Offenbar hatte Sony ein Einsehen, oder es war einfacher als gedacht, die für neuere Geräte erfolgte Portierung von Android 2.3 Gingerbread auch aufs X10 zu übertragen. Jedenfalls wurde fürs 2. oder 3. Quartal jetzt doch ein Update auf Gingerbread für das X10 angekündigt. Wer hätte das gedacht! (Quelle)

Samstag, 8. Januar 2011

Dell Streak Test: Erster Eindruck

Gestern ist „mein“ Streak jetzt also angekommen. Natürlich habe ich gleich ganz viel herumprobiert und erste Eindrücke gesammelt.
Der Gesamteindruck ist sehr hochwertig. Die Rückseite ist zwar aus Plastik, aber zumindest in der roten Version, die mir von Dell geschickt wurde, merkt man das erst, wenn man mit dem Fingernagel draufklopft. Bis gerade eben war ich davon ausgegangen, dass das Metall ist. :-)
Das Gerät wirkt sehr stabil, man hat nicht den Eindruck, man müsste es mit Samthandschuhen anfassen. Dazu trägt auch das Gewicht bei: 220g sind eben doch eine ganze Menge; mehr, als man von einem Handy gewohnt ist.
Unpraktisch ist natürlich der zwar theoretisch standardisierte, durch fehlende Umsetzung bei anderen Herstellern aber eben doch quasi proprietäre Stecker, mit dem der Streak ausgerüstet ist.
Und damit zum großen Highlight:
Das Display ist natürlich schlicht der Wahnsinn, wie erwartet. Es passt einfach so viel mehr auf den Schirm, es ist wirklich ein Unterschied wie Tag und Nacht zu meinem Nexus One. Gerade bei textlastigen Anwendungen wie Newsrob (RSS-Reader) und natürlich dem Browser spielt das Streak seine großen Vorteile aus.
Auch sehr breit daherkommende Websites sind im Allgemeinen direkt betrachtbar, ohne dass man hineinzoomen müsste (im Querformat natürlich).
Dabei bietet das Streak ja nicht mehr Pixel als mein Nexus One; die Auflösung ist genau die selbe. Aber es ist eben die Größe, die den Unterschied macht: Eine Schriftgröße von beispielsweise etwa 8 Pixeln ist auf dem Nexus One vollkommen unlesbar, weil die Schrift einfach zu klein ist. Auf dem Streak dagegen geht das noch.
Da die Anwendungen meist mit Punkt-, nicht mit Pixelgrößen rechnen (ein Postscript-Punkt ist eine Größenangabe und bezeichnet nicht ein Pixel oder einen tatsächlich gedruckten Punkt eines Druckers), sehe ich im Vergleich auf dem Streak Schriftgrößen, die genauso groß sind wie auf dem Nexus One. Davon geht dann aber viel, viel mehr auf den Schirm.
Besonders frappierend ist das in der Wochenansicht von Pimlical. Obwohl ich durchaus einiges im Kalender stehen habe, besteht sie bei heruntergeregelter Schriftgröße praktisch nur noch aus weißen Flächen. Das sieht beinahe grotesk aus.
Trotzdem ist das riesige Display auch nicht nur positiv. Das Gerät wird dadurch einfach insgesamt zu einem ungeheuren Brocken. Speziell habe ich mich bislang noch nicht recht entscheiden können, ob ich es lieber im Querformat oder im Hochformat halten soll.
Das Querformat macht bei dieser Displaygröße überhaupt erst richtig Spaß, am Nexus One nutze ich es ausschließlich beim Betrachten von Webseiten. Jetzt bin ich bei allen anderen Anwendungen noch am Testen, was mir lieber ist.
Das hängt vor allem mit dem Tippen zusammen. Durch das große Display haue ich zwar einerseits viel seltener daneben, andererseits sind die Abstände zwischen den Tasten aber auch größer und somit die Einhand-Bedienung weniger einfach als beim Nexus One. Ich bin noch nicht schlüssig, ob das quer mit zwei Daumen oder im Hochformat mit einem Daumen besser geht.
Insgesamt ist das Tippen eher mühsamer als auf dem Nexus One, erstaunlicherweise; das mag aber auch Gewöhnung sein. Dazu werde ich in den nächsten Tagen auch einen eigenen Artikel schreiben, inkl. einer kurzen Betrachtung der mitgelieferten Tasturen (Swype und Android-Standard-Tastatur) plus SwiftKey.
Der Akku dagegen wirkt verglechsweise begeisternd: Obwohl das Display gestern wirklich sehr viel an war, hatte ich abends noch 50% Akku übrig. So soll es sein. Ich bin gespannt, wie das dann im Alltag mit waze auf Hin- und Rückweg zur Arbeit aussieht.
Insgesamt bin ich begeistert, allerdings durch meine Schwierigkeiten beim Tippen auch gleichzeitig ein wenig ernüchtert. Mal sehen, wie sich das in den nächsten Wochen entwickelt.

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Donnerstag, 6. Januar 2011

Letzter Post zu flattr-Einnahmen

In einigen Blogs wurden jeden Monat Übersichten veröffentlicht, was welcher Blogger mit flattr eingenommen hat. Nachdem ich auch hier monatlich entsprechende Angaben gepostet habe, war dieses Blog oft Teil dieser Übersichten.
Seit Dezember ist es leider so, dass man erst dann Einsicht bekommt, welche Buttons wieviel Geld eingebracht haben, wenn dieses Geld auch auf dem flattr-Konto landet, d.h. erst am 10. des Monats, nicht schon zum Monatswechsel. Deshalb habe ich Anfang Dezember keinen Post zum Thema gemacht, und später hatte ich dann keine Lust mehr. :-)
Wer es wissen will: Im November gab es einen Einbruch auf nur noch € 4,01 (vor allem fürs flattr-Plugin, wie immer), während es jetzt im Dezember „satte“ € 12,13 waren (wofür genau weiß ich, wie gesagt, noch nicht).
Letztlich denke ich aber, dass das außer den Übersichts-Bloggern eh niemanden wirklich interessiert hat. Wer es in Zukunft genauer wissen will, kann mir einfach eine E-Mail schicken, dann rücke ich die entsprechenden Daten natürlich gerne raus.

Dienstag, 4. Januar 2011

Demnächst hier: Ausführliche Testreihe zum Dell Streak

Im September hatte ich mir schon einige Gedanken zum Dell Streak gemacht – zumindest von den Spezifikationen her erscheint mir das Gerät als ein ziemlich ideales Smartphone, zumal ich mein Nexus One eher selten, aber eben doch dann und wann zum Telefonieren benutze (und außerdem immer eine große Tasche dabeihabe).
Im Oktober habe ich dann bei Dell angefragt, ob ich ein Testgerät haben könnte. Ich wollte mich selbst davon überzeugen, ob das Streak so gut ist, wie ich es mir vorstelle. Für mich übrigens etwas Neues; ich habe die Anfrage auch nur deshalb gestellt, weil das Streak meinen Idealvorstellungen vom Smartphone derzeit so nahe kommt wie kein anderes Modell. Ich hätte weder Zeit noch Nerv, jedes dahergelaufene Android-Handy einem Test zu unterziehen.
Nach einigen Verzögerungen (unter anderem durch das Warten auf Android 2.2 Froyo, ohne das das Streak bei mir sicher nicht gut abgeschnitten hätte) ist es jetzt soweit: In den nächsten Tagen werde ich mein Streak erhalten, das ich dann für einige Wochen behalten darf.
Ich bin schon sehr gespannt!
In loser Folge wird es in diesem Blog dann einige sehr ausführliche Berichte zu verschiedenen Aspekten des Streak geben – Berichte, wie ich sie mir selbst als Power-User immer wünsche, bevor ich ein neues Gerät kaufe, aber selten finde.
Wenn auch sicher keine Fotos von einer Auspackzeremonie. Das wiederum überlasse ich lieber Anderen. ;-)

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