Donnerstag, 28. Januar 2010

Das iPad

Jetzt wurde es also vorgestellt, das iPad.
Anderswo gibt es genug Berichte zu dem, was Steve Jobs gestern vorgestellt hat, daher nur eine Zusammenfassung der meiner Meinung nach wichtigsten Punkte:
  • 9,7"-IPS-Display mit LED-Hintergrundbeleuchtung. Keine eInk-Variante. Schade. Zum Bücher lesen somit ungeeignet, für Zeitungen aber vmtl. durchaus benutzbar. Interessant wäre die Auflösung, von der aber nicht die Rede war. Auch Apples Seite zum iPad, die mittlerweile online ist, spricht nur von einen „high resolution“ Display. Das lässt befürchten, dass die Auflösung nicht zum Jubeln taugt.
    Update: 1024x768 Pixel soll es laut laut fscklog haben. Nicht übermäßig, aber ausreichend.
  • 10h Akkulaufzeit. Wunderbar. Sicher ein „bis zu“-Wert, aber fürs Surfen auf dem Sofa mehr als ausreichend.
  • iPhone OS. iPhone-Apps laufen und werden hochskaliert. Entwickler können aber auch direkt für die höhere Auflösung entwickeln. SDK ist bereits erhältlich.
  • Apple-eigener Prozessor namens A4 mit 1 GHz Taktfrequenz. Angeblich besonders effizient und trotzdem schnell.
  • UMTS-Versionen mit GPS, dafür mit Plastikrückseite statt Alu. Kompass.
  • Mikro, Lautsprecher.
  • iWork-Apps erhältlich.
  • Die Bilder des Kalenders sehen klasse aus.
  • eBook-Anwendung, benutzt ePub-Format, eigener iBook-Store.
  • In 16GB-, 32GB- und 64GB-Varianten erhältlich, mit und ohne UMTS. Sehr sinnvoll, finde ich – ich habe persönlich keinen Bedarf für ein 3G-Tabelt und bin froh, dass es eine günstigere Variante nur mit WLAN geben wird.
  • Ab $499,– (16 GB nur WiFi). Das ist genial. Könnte durchaus in unserem Wohnzimmer landen.
  • Varianten ohne UMTS sollen in zwei, die UMTS-Varianten in drei Monaten erhältlich sein.
Was bislang an Info fehlt:
  • Multi-User-Fähigkeiten? Entsprechende Gerüchte gab es. Ohne dieses Feature wäre das Gerät nicht familientauglich (und auch untauglich für uns).
  • Multitasking?
    Update: Laut engadget kein Multitasking. Zumindest nicht mit OS 3.2. Bleibt schwer zu hoffen, dass das mit OS 4.0 tatsächlich nachgerüstet wird, sonst schießt sich Apple wirklich arg unnötig selbst in den Fuß.
  • Muss ich Apps nochmal kaufen, wenn ich sie schon auf dem iPhone habe?
    Update: Spiegel Online behauptet, die Apps würden automatisch übertragen, wenn man das Gerät zum ersten mal anschließt. In dem Artikel steht aber auch einiger anderer Blödsinn, insofern mit Vorsicht zu genießen.
  • Sync nur über Kabel oder auch über WLAN? Anscheinend nur USB, was sehr schade und für mich ziemlich unerklärlich wäre. So genau lässt sich das aber aus den Blogberichten, die ich bisher gelesen habe, nicht herauslesen.
  • Kann ich die im iBook-Store gekauften Bücher auch auf einen anderen Reader synchronisieren? Adobe DRM, eigenes DRM oder gar kein DRM?
Außerdem gab es ja Gerüchte über ein neues iPhone (und iPhone OS), die sich aber bis jetzt nicht bewahrheitet haben. Vielleicht wartet Apple damit noch bis zur Handymesse in Barcelona? Allerdings war man dort bislag nie präsent.
Wir werden sehen.
Fazit: Ein hochinteressantes, neues Gerät, das für mich wie das ideale Sofa-Surfgerät klingt – soweit es Multi-User-fähig ist. Der Preis ist mehr als nur angemessen; so macht es Spaß, Apple-Produkte zu kaufen!
Wegen des selbstleuchtenden Displays nur bedingt zum Lesen von Büchern geeignet. Trotzdem wird Apple mit dem iBook-Store mit ziemlicher Sicherheit auch das eBook-Gewerbe ganz schön aufrütteln – wird er doch mit Sicherheit einfacher und besser bedienbar sein als alle Konkurrenzprodukte.
Spannend!

Dienstag, 26. Januar 2010

Axolotl Roadkill als eBook / Gedanken zu eBooks allgemein

Axolotl Roadkill von Helen Hegemann klingt, folgt man den Rezensionen, die ich gehört/gelesen habe, nach einem interessanten Stück Literatur, das ich gerne ausprobieren würde. Natürlich als eBook.
Also habe ich die übliche Suche gestartet: beam eBooks, txtr, Libri, libreka – nichts.
Ich wollte schon aufgeben, gab dann aber sicherheitshalber noch „Axolotl Roadkill eBook“ bei Google ein. Und siehe da: Auf der Verlagshomepage des Ullstein-Verlags ist es gelistet, Erscheinungsdatum: 26. 1. 2010, also heute. Der Download-Link funktioniert aber (noch) nicht.
Womit wir (möglicherweise, s.u.) bei einem weiteren, völlig unverständlichen Nachteil von eBooks in Deutschland wären:
Bücher, die klassisch im Druck erscheinen, sind mindestens sechs Monate vor Erscheinen überall gelistet, wo es Bücher zu kaufen gibt. Falls der Ullstein-Verlag seine Bücher nicht ausschließlich über e-buchkatalog.de vertreibt (da führt der Download-Link hin), wird das Buch wahrscheinlich in einer Woche überall zu haben sein. Heute findet sich aber nirgends außer beim Verlag selbst eine Spur.
Allerdings bin ich nicht sicher, ob das immer so ist: Weil ich wissen wollte, ob ich andere Ullstein-eBooks normalerweise bei meinen üblichen Quellen bekomme, wollte ich auf der Verlagshomepage sehen, welche anderen eBooks dort noch gelistet sind. Es stellte sich heraus, dass „Axolotl Roadkill“ bislang das einzige ist.
Offenbar also ein erster Testballon des Verlags. Abgesehen davon, dass Ullstein damit, gelinde gesagt, recht spät dran ist, wird somit klar, dass der Ullstein-Verlag noch nicht über etablierte Strukturen zur Veröffentlichung von eBooks verfügt – und das Noch-nicht-Vorhandensein des Titels auf den wichtigen Portalen wird erklärlich.
Hoffen wir, dass viele Käufer dieses eBook-Titels den Verlag von der Wichtigkeit dieses Mediums überzeugen werden.
Update: Offenbar hat die Ullstein-Website einen Fehler: Mir wurde nur dieses eine eBook angezeigt, beim weiteren Nachstöbern habe ich noch einmal die eBook-Übersicht aufgerufen, und plötzlich waren es 14 Titel – einige noch nicht erschienen, einige seit einiger Zeit lieferbar. Die lieferbaren Titel allerdings sind allesamt weder bei txtr noch bei Libri noch bei libreka gelistet, bei beam eBooks schon gar nicht. Nur bei e-buchkatalog.de. Da kann man Ullstein nur sarkastisch zu dieser vertrieblichen Glanzleistung beglückwünschen.
Ein Hoch auf die Zersplitterung des eBook-Marktes!
Update ein Jahr später: Inzwischen sind auch die über KNV publizierten Titel allesamt bei den üblichen eBook-Marktplätzen zu finden – wenigstens an dieser Stelle hat sich ein bisschen was gebessert.

Mit www.e-buchkatalog.de schiebt sich somit ein weiteres Portal in meine Aufmerksamkeit, das ich bislang nicht kannte. Wie der Name schon vermuten lässt (wenn man sich im Buchhandel auskennt), handelt es sich um die eBook-Sparte des Barsortiments (Buchgroßhändlers) Koch, Neff & Volckmar. KNV (früher bekannt als KNOe & KV) betreibt die Website www.buchkatalog.de, daher das Wiedererkennen.
Libri ist übrigens ebenfalls ein Barsortiment, die beiden (Libri und KNV) sind die größten am deutschen Markt.
Ob und wie der Sortimentsbuchhandel (Buchhandlungen) in die eBook-Verdienste eingebunden wird, ist unklar. Bei libri.de können Buchhandlungen praktisch ohne Investition eine eigene Seite haben (wie etwa die Buchhandlung meiner Mutter). Sie verdienen dann allerdings auch fast nichts mit.
Wie das bei e-buchkatalog.de aussieht, werde ich mit einer Bestellung von Axolotl Roadkill testen, sobald es verfügbar ist. Allerdings muss das nicht viel sagen – wenn man direkt über libri.de einsteigt, wird einem ja auch nicht automatisch angeboten, einer stationären Buchhandlung einen Teil des Gewinns zukommen zu lassen.

Axolotl Roadkill … Die Rezensionen klingen, als ob das ein Buch wäre, das man eigentlich gerne im Regal hätte, um es gegebenenfalls Freunden auszuleihen, oder auch einfach, um es im Regal zu haben (und selbst zu lesen, natürlich). Eigentlich war ich ja bislang so etwas wie ein Büchersammler.
Das Buch dann nur steril auf der Festplatte zu haben, schmerzt schon ein bisschen.
Musikfanatiker haben es da einfacher: CD kaufen, ins gewünschte Format umwandeln, und schon kann man das Produkt sowohl im Regal als auch auf der Festplatte und auf dem MP3-Player haben.
Solche Möglichkeiten würde ich mir auch für Bücher wünschen. Bis automatische Buchscanner bezahlbar sind, wird es aber wohl noch eine Weile dauern, falls das überhaupt je geschieht. Und die Verlage werden kaum zum gedruckten Buch eine digitale Version liefern, schon alleine aus Kostengründen. Genau das wäre aber für mich die ideale Kombination.
Nun ja. Es wird sich zeigen, ob ich mich dauerhaft vom gedruckten Buch verabschieden kann/will. Der Ausgang dieses Experiments interessiert mich selbst sehr.

Übrigens: Das eBook Axolotl Roadkill kostet 4 ct mehr als die Hardcover-Ausgabe. Danke, Ullstein.
Update: Ronald Schild vom MVB hat mich darauf hingewiesen, dass die 4 ct Mehrpreis letztlich auf Apples iTune Store zurückzuführen sein könnten. Dort sind keine ,95er Preise möglich, und um die Preisbindung einhalten zu können, müssen natürlich alle Angebote gleich bepreist sein.
Zwar habe bei einem kurzen Blick in den AppStore keine Ullstein-Bücher finden können, aber es gibt ja schon länger Gerüchte, dass Apple im zuge des Tablets, das heute (27. 1.) vorgestellt werden soll, Verhandlungen mit Verlagen geführt hat.
Verrückt, was da alles mit hineinspielt.

Milestone: Tastatur nicht gut genug

Heute habe ich in einem Mediamarkt zum ersten mal ein Motorola Milestone selbst in Händen gehalten. Leider bin ich eher enttäuscht, und mein Entschluss, lieber noch auf das zu warten, was bis zum Sommer noch so an neuen Telefonen erscheinen wird, wurde bestärkt.
Besonders unangenehm fand ich die Tastatur. Es fängt schon damit an, dass sie zu weit links ist: Das Cursor-Pad rechts nimmt so viel Platz ein, dass die eigentliche Tastatur nicht mehr mittig liegt und insofern nicht so recht intuitiv auf mich wirkt, weil man immer weiter links tippen muss als „erwartet“. Das ist aber nicht so schlimm, und man gewöhnt sich sicher schnell daran.
Anders die Tasten selbst: Sie sind recht klein und vor allem viel zu flach. Natürlich ist das Tippen keine Unmöglichkeit, erfordert aber viel mehr Konzentration als ich erwartet hätte. Da kann man gleich eine Touchscreen-Tastatur nehmen, jedenfalls, wenn sie so gut ist wie die des iPhone.
Dabei habe ich eigentlich eher dünne Finger.
Vielleicht ist es ganz gut, dass meine Fingernägel gerade zufällig einer Kürzung bedürften – so konnte ich Tipp-Erlebnis in diesem Zustand testen, und es war ziemlich grauenhaft. Setzte ich die Daumen fast senkrecht auf, wie ich es normalerweise tun würde, erwischte ich mit dem Fingernagel die Taste nebendran. Flach aufgesetzt aber war es sehr schwierig, die Taste zu erwischen, die ich eigentlich drücken wollte.
Fazit: Nicht gut genug. Damit steht mein Entschluss so gut wie fest, dass das Milestone nicht mein neues Smartphone werden wird. Die schlechte Tastatur und die schlechte Kamera geben zusammen den Ausschlag.
Gern hätte ich noch den Kalender des Milestone getestet. Offenbar funktioniert die Kalender-Applikation aber überhaupt nur mit einem Google-Account, der an dem Testgerät natürlich nicht eingerichtet war und mangels Netz auch nicht eingerichtet werden konnte. So konnte ich überhaupt keinen Blick auf die Applikation werfen.
Ein „Business-Kalender“ oder so ähnlich war auch noch da, aber den habe ich gar nicht erst aufgemacht, weil ich vermutete, dass er für Exchange-Accounts gedacht ist. Im Nachhinein denke ich mir, dass ich das natürlich hätte machen sollen, aber ich hatte wenig Zeit, weil Frau und Kind auch dabei waren.
In letzter Zeit tendiere ich doch wieder etwas mehr zum N900. Aber solange ich weder über Google noch direkt über den Mac mehrere Kalender auf das N900 kriege, bleibt es indiskutabel.

Freitag, 22. Januar 2010

Abmahnwahnsinn zum Maximum getrieben

Die Firma Komsa AG hat Abmahnungen verschickt, weil ihr Logo auf verschiedensten Websites auftauchte. Allerdings nur, wenn man die Websites aus dem Netz der Firma heraus ansurft – der firmeninterne Ad Blocker ersetzt Werbung durch das eigene Firmenlogo.
Einfach unglaublich.

Mittwoch, 20. Januar 2010

eBooks: Shops und Marktzersplitterung

Wo besorgt man sich eBooks? Das ist leider tatsächlich ein nicht zu unterschätzendes Problem – vor allem deshalb, weil der Markt völlig zersplittert ist.
Bei gedruckten Büchern ist es einfach: Alle großen Verlage sind mit ihrem aktuellen Programm schlicht überall zu haben, wo es Bücher gibt. In der Buchhandlung vor Ort genauso wie bei den Online-Buchhändlern und den großen Ketten. Das gilt für englische wie für deutsche Literatur.
Interessiert man sich auch für Erzeugnisse kleiner Verlage oder will man exotischere Auslandstitel bestellen, wird man zwar Online nicht fündig (außer für deutsche Verlage bei www.buchhandel.de, wo man dann zu einem lokalen Buchhändler weitergeleitet wird), kann aber in einer beliebigen guten Buchhandlung bestellen – fürs Ausland muss evtl. eine gewisse Spezialisierung vorliegen.
Bei eBooks sieht das ganz anders aus.
Jeder Anbieter hat eine andere Auswahl, teils mit DRM, teils ohne. Hat man einen Titel bei einem Anbieter nicht gefunden, kann man nicht etwa davon ausgehen, dass er nicht als eBook erhältlich ist – man muss noch bei den anderen nachsehen.
Das ist wirklich lächerlich schlecht in einem Land, dessen Buchhandelsinfrastruktur für gedruckte Werke ihresgleichen sucht.
Hier meine aktuelle Liste:
  1. Erste Wahl: Beam eBooks. Leider ist die Oberfläche nicht sonderlich gut gelungen, die Kategorisierung der Titel recht oberflächlich. Es macht wenig Spaß, sich in diesem Shop umzusehen.
    Die Auswahl ist nicht umwerfend und stammt zu nicht geringen Teilen von kleinen, teils abstrusen Verlagen.
    Aber: Dort gibt es ausschließlich eBooks ohne DRM, und das ist wirklich ein dickes Plus. Tatsächlich sind dort teils Titel ohne DRM zu haben, die auf anderen Plattformen nur mit DRM verkauft werden. Beispiel: Der Geisterseher von Schiller bei Editura (hatte ich kürzlich gesucht).
    Der erste Suchvorgang sollte deshalb immer dort durchgeführt werden.
  2. txtr. Der eBook-Shop dort ist mittlerweile gut bestückt und vor allem exzellent kategorisiert. Ein bisschen in den Kategorien suchen ist ein Genuss – von der Bedienbarkeit her der klare Favorit.
    Außerdem: Besonders großes Angebot an kostenfreier Literatur.
    Als Beispiel kann wiederum Schillers Geisterseher gelten: Ich hatte ihn beim deutschen Projekt Gutenberg gefunden, dort aber nicht im epub-Format. Bei einer dortigen Anfrage zu einem anderen Buch, das ich gerne wenigstens im Volltext in einer Datei (nicht verteilt auf mehrere HTML-Seiten) haben wollte, um selbst ein epub daraus zu basteln, wurde ich nur auf die kostenpflichtige DVD verwiesen.
    Dass viele Projekt-Gutenberg-Texte offenbar bei txtr im epub-Format erhältlich sind, wurde nicht erwähnt – das habe ich jetzt zufällig selbst herausgefunden. Für meinen Geisterseher hätte also nicht bezahlen müssen, auch wenn es nicht viel war. Deshalb: Nach gemeinfreier Literatur zuerst bei txtr suchen!
    Insgesamt gesehen ist txtr derzeit mit wirklich riesigem Abstand das beste mir bekannte Angebot im deutschsprachigen Raum.
  3. libri.de (Link führt zum libri.de-Shop der Buchhandlung meiner Mutter). Viele deutschsprachige Angebote basieren letztlich darauf. Großes Angebot auch an englischen Titeln, passable Navigation. Keine kostenlosen Titel; soweit ich gesehen habe alle Titel nur mit DRM.
  4. Update: e-buchkatalog.de. eBook-Shop des Barsortiments (Buchgroßhändlers) KNV. Einige Verlage (z.B. Ullstein) veröffentlichen nur dort.
  5. buch.de (steht auch hinter thalia.de). Habe ich bislang selbst nicht genutzt. Von Angebot und Navigation her vmtl. mit libri.de vergleichbar.
  6. libreka.de. Von der Navigation und Suche her eine Qual, nicht zu empfehlen. Sicherheitshalber sollte man hier noch einmal suchen, wenn die anderen Angebote keine Ergebnisse geliefert haben.
    Update: Wurde mittlerweile aufgehübscht und funktioniert etwas besser. Noch immer ist es aber nicht möglich (oder zumindest weiß ich nicht, wie), etwa PDFs aus der eBook-Suche oder beim Stöbern auszuschließen, um nur nach epubs für Lesegeräte zu suchen. Lobenswerterweise kann man zwar nach eBooks ohne DRM suchen, aber das ist nunmal nicht das einzige Kriterium, das eigentlich wichtg wäre.
    Fazit: Nicht mehr so schlecht wie früher, aber meiner Meinung nach noch immer weit weg von einem wirklich guten eBook-Store.
  7. Sony Reader Store. Ohne US-amerikanische oder kanadische Kreditkarte nicht zum Kauf von Literatur benutzbar. Wenn man sich einen Account eingerichtet hat, kann man aber die kostenlosen (fast ausschließlich englischen) Bücher aus dem Google-Books-Fundus herunterladen (Sony Reader Library Software nötig, die es aber zumindest für Windows und Mac zum kostenlosen Download gibt). Sinnvoll bei der Suche nach englischen Klassikern.
  8. amazon.com. Habe ich selbst nicht probiert – weiß auch nicht, wie einfach oder schwierig es ist, dort ein Buch herunterzuladen, wenn man keinen Kindle hat. Am PC und am iPhone kann man die Bücher ja lesen, eine Mac-Version der Kindle-Software soll bald kommen.
    Hat man einen anderen Reader, müsste man allerdings erst das DRM aushebeln. Das scheint nicht schwierig zu sein, nervt aber und ist zudem illegal, selbst wenn man das Buch brav bezahlt hat und nur dafür sorgen will, dass man es auf dem eigenen Reader auch lesen kann.
    Sicher nur dann zu empfehlen, wenn man irgendeinen englischen Titel, den es nur dort gibt, unbedingt haben will. Deutsche Titel sind bislang kaum erhältlich.
Und das soll kundenfreundlich sein? Sicher nicht. Und sicher auch ein Grund, weshalb eBooks hierzulande immer noch ein Nischenmarkt sind.
Ganz anders als in Spanien übrigens, wo die Verkäufe im letzten Jahr durch die Decke gegangen sind. Dort genießen eBooks aber auch den reduzierten Steuersatz und kosten im Allgemeinen die Hälfte von Printausgaben. Wie man es dort mit DRM hält, weiß ich nicht, aber eines ist klar: Wenn die Anreize da sind, entwickelt sich auch der Markt.
eBooks kaufen ist bisher in Deutschland noch mit großen Hürden verbunden, durch die erwähnte Marktzersplitterung und durch das allgegenwärtige, umständliche Adobe-DRM. Es wird Zeit, die Hürden einzureißen!
Wenn jemand weitere gute Angebote kennt, wo man nach eBooks suchen kann, teile er mir das bitte in den Kommentaren mit.

Android-GMail-App mit idiotischen Einschränkungen

Bislang kam mir Android von dem her, was ich so gelesen hatte, nahezu perfekt vor. Dieses Bild wird jetzt massiv durch einen Artikel getrübt, den ich heute entdeckt habe.
Der Autor listet fünf Punkte auf, die sein Leben mit Android 2.1 auf dem Nexus One unangenehm machen.
Darunter zwei, die mir persönlich als wirklich wichtig erscheinen:
Wenn man in seinem GMail-Account mehrere Absenderadressen eingerichtet hat, kann man in der GMail-App von Android trotzdem nur die Default-Adresse benutzen. Was für ein Blödsinn.
Außerdem ist offenbar kein Cut&Paste aus E-Mails heraus möglich. Was soll das denn? Was haben sie nicht alle übers iPhone gelacht, bis das endlich nachgerüstet wurde. Und dann sehen wir auf Android ähnlichen Quatsch?
Das ist wirklich absolut nicht verständlich. *seufz* Meine Begeisterung für Android hat soeben einen empfindlichen Dämpfer erhalten – zumal ich mich gerade auf die GMail-Integration besonders gefreut hatte.
Was tun? Erstmal bei den entsprechenden Bugs im Google-Bugtracker dafür abstimmen, dass das implementiert wird:
Hier für Copy aus Mailtext (musste ich selbst anlegen, gibts bisher nur für den Browser), hier für Auswahlmöglichkeit der Absenderadresse, hier gegen eine weitere Blödsinnigkeit, nämlich die Unmöglichkeit, zitierten Text beim Antworten/Weiterleiten zu editieren.
Update: In 2.2 ist mittlerweile immerhin das Kopieren aus einer Mail möglich, allerdings recht umständlich über einen Menüpunkt unter „Mehr…“.
Die Links im durchgestrichenen Absatz sind leider nicht relevant, weil man dort nur Bugs für den offenen Teil von Android melden kann. Die proprietären Google-Anwendungen werden dort nicht verwaltet – und leider auch sonst nirgends öffentlich. Einzige Chance: Posts in den entsprechenden Google Groups.

Lesenswerte Links: Automatische Synonyme bei Google

Was Googles Suchmaschine kann, ist immer wieder faszinierend. Und es ist wesentlich komplexer als es auf den ersten Blick wirkt.
Hier ein interessanter Artikel über Synonyme, die Google automatisch für die Suche benutzt.

iPhone OS 4.0: Feature-Gerüchte und deren Bewertung

Na, das wurde auch Zeit:
Weniger als eine Woche vor dem entsprechenden Event sickerten erste mögliche Funktionen der neuen iPhone-OS-Version 4.0 durch, die vmtl. beim großen Event am 27. 1. vorgestellt werden wird – neben dem Apple-Tablet, das wohl iSlate oder auch, wie neueste Gerüchte nahelegen, iPad heißen wird.
So soll es neue Multitouch-Gesten geben, außerdem soll das Update nur ab dem 3G aufwärts erhältlich sein, nicht mehr für die erste iPhone-Generation.
Interessanter ist da schon, dass es größere UI-Änderungen geben soll. Speziell das Verhalten bei mehreren Push-Nachrichten war bislang unter aller Sau, um es einmal deutlich auszudrücken: Es wurde immer nur die letzte angezeigt, statt eine Liste aufzubauen. Entsprechend spekuliert (und hofft) BGR, dass sich unter anderem in dieser Richtung etwas tun könnte.
Außerdem soll das iPhone wieder einen Vorsprung erlangen, weil es durch das Update „richtigen Computern ähnlicher werden“ soll als jedes andere Telefon bisher. Computerähnlicher als das N900? Na, da möchte ich doch einmal starke Zweifel anmelden.
Für Kontakte und Kalender soll es neue Sync-Möglichkeiten geben. Ich hoffe schwer das bedeutet, dass man endlich via WLAN oder wenigstens via Bluetooth mit dem Desktop synchronisieren kann.
Außerdem soll es endlich Möglichkeiten zum Multitasking geben, zumindest so etwas ähnliches: „Einige neue Wege“ sollen dazukommen, um Apps im Hintergund laufen zu lassen, was immer das genau bedeutet. Entsprechende Gerüchte hatte es auch schon für iPhone OS 3.0 gegeben, insofern bin ich da vorsichtig. Angesichts der Konkurrenz durch Maemo, webOS und vor allem das immer mehr erstarkende Android wäre Apple aber schlecht beraten, würde man diesen Schritt nicht gehen.

Das klingt tatsächlich nicht schlecht. Es würde sogar einige meiner Kritikpunkte am iPhone ausräumen. Leider wird es wohl wieder bis Sommer dauern, bis das neue OS dann tatsächlich erscheint.
Oder doch nicht? Gerüchtehalber soll ein neues iPhone bereits im Mai irgendwo in Asien auf den Markt kommen (wo genau weiß ich nicht mehr). Bislang war neue Hardware immer auch mit einem Update des OS verbunden.
So oder so: Sollten die genannten Funktionen tatsächlich kommen, könnte das iPhone fast zu dem Smartphone werden, das ich haben will. Es wird immer noch zu geschlossen sein, aktuelle Modelle haben keine ausreichende Display-Auflösung, und ich werde auch nicht noch einmal Geld dafür bezahlen, für mein eigenes Telefon Software entwickeln zu dürfen, die ich nicht einmal weitergeben will.
Auch allein schon des Preises wegen werde ich mir sicher kein iPhone 4G zulegen, oder wie immer es heißen wird.
Trotzdem: Wenn ich meinem jetzigen 3G so zumindest die nervigsten Beschränkungen abgewöhnen kann, ohne jailbreaken zu müssen, kann der Kauf seines Nachfolgers noch ein bisschen hinausgeschoben werden.
Zumindest bis klar ist, was das Google Business Phone und das Motorola Shadow wirklich können werden, und wann sie erscheinen.

Mittwoch, 13. Januar 2010

[Update] Google zensiert nicht mehr in China

Wie heute morgen im Deutschlandfunk zu hören war, wurden offenbar die GMail-Konten mehrerer chinesischer Menschenrechtsaktivisten gehackt.
Als Reaktion darauf hat Google beschlossen, die Suchergebnisse der chinesischen Google-Seite nicht mehr nach den Vorgaben der chinesischen Regierung zu zensieren. Wow!
Da kann es einem glatt leichter fallen, wieder an Googles Motto „Don't be evil!“ zu glauben. Denn sollte Google diese Linie tatsächlich weiterverfolgen, dürfte das nichts weniger als den Ausstieg aus dem chinesischen Markt bedeuten – und damit den Ausstieg aus dem vielversprechendsten Wachstumsmarkt der Branche.
Zwar hat Google in China nie wie in einem Großteil der restlichen Welt die Markführerschaft erlangt, aber ein Wegbrechen dieses Marktes dürfte auch für Google nicht aus der Portokasse zu finanzieren sein. Vor allem nicht mit Blick auf mögliche Umsätze in der Zukunft.
Unglaublich. Und sehr begrüßenswert. Ich wünsche mir und Google, dass tatsächlich ab sofort überall auf der Welt keine politische Zensur durch Google mehr stattfindet. (Andere Zensur gibt es vmtl., zum Beispiel in Bezug auf Kinderpornografie, aber sicher weiß ich das nicht.) Das würde die in letzter Zeit aus Datenschutzgründen immer stärker ramponierte Reputation des Konzerns sicher massiv aufbügeln.

Update: Hier ist Googles offizieller Blogpost zum Thema. Einige Punkte stellen sich etwas anders dar als vom Deutschlandfunk berichtet:
  • Es wurde nur der Versuch gestartet, die GMail-Konten chinesischer Menschenrechtler zu hacken, In zwei Fällen gelang es, Informationen über die Accounts zu erlangen, Zugriff auf Mails soll aber in keinem Fall möglich geworden sein. Diese Versuche haben bereits im Dezember stattgefunden und waren nicht auf Google beschränkt.
  • Die GMail-Konten mehrerer europäischer und US-amerikanischer Aktivisten, die in China aktiv sind, wurden offenbar routinemäßig von Dritten eingesehen (also auch Mails gelesen). Hier soll aber keine Sicherheitslücke bei Google verantwortlich sein, vielmehr haben die User ihre Passwörter „selbst“ den Angreifern mitgeteilt, etwa durch eine Phishing-Website oder über einen Virus auf ihren Computern.
  • Momentan ist google.cn noch zensiert wie eh und je. Google verhandelt derzeit mit der chinesischen Regierung, ob und wie ein zensurfreies Google in China möglich sein könnte.
  • Google scheut aber offenbar auch nicht davor zurück, sich im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen aus dem chinesischen Markt komplett zurückzuziehen.
Respekt. Es wäre schön, wenn mehr große Unternehmen ihre Marktmacht auf diese Weise nutzen würden, statt immer nur dem maximalen Profit hinterherzurennen.

Dienstag, 12. Januar 2010

Vergleich: Milestone, iPhone, N900, Nexus One – neues Smartphone, neues Glück

Wie schon in diversen Artikeln vermerkt, werde ich in relativ naher Zukunft dem iPhone den Rücken kehren und mich nach einem neuen Smartphone für meine Zwecke umsehen.
Bisher sah es so aus als käme nur das Nokia N900 in Frage. Kürzlich erzählte mir aber ein Bekannter, der mehr als nur ein bisschen technikaffin ist, recht begeistert von Android und was damit alles möglich ist.
Ich hatte bislang nicht viel von Android mitbekommen, aber was ich jetzt weiß und was ich auf dem Android Market so alles gefunden habe, lässt „irgendein Android-Telefon“ zum wahrscheinlichsten Kandidaten werden.
Da der Artikel sehr lang geworden ist, heute wieder einmal ein Sprung – bitte auf den Link klicken!

Donnerstag, 7. Januar 2010

Fonic: Kundenservice unbekannt

Ich habe in Sachen Kundenservice ja schon wirklich krude Dinge erlebt, aber was der Discount-Provider Fonic (o2) sich leistet, schießt wirklich den Vogel ab: Das Kontaktformular auf der Website des Providers erzeugt eine Mail an eine nicht vorhandene E-Mail-Adresse.
Von vorne:
Ich plane momentan die Zeit nach dem iPhone. Dass ich mit den fehlenden Multitaksing-Fähigkeiten nicht mehr zufrieden bin, hatte ich ja schon geschrieben.
Ich sehne außerdem den Augenblick herbei, an dem ich den viel zu teuren Vertrag bei T-Mobile hinter mir lassen kann.
Da es mittlerweile auch bei den Discount-Providern gute Internet-Angebote gibt, kann ich gegenüber meinem jetzigen Vertrag zwischen dreißig und vierzig Euro im Monat sparen, wenn ich zu einem anderen Mobilfunkprovider wechsle. Dann natürlich ohne subventioniertes Handy, aber € 35,– mal 24 Monate ergibt € 840,– und somit knapp doppelt so viel wie die ins Auge gefassten Geräte kosten.
Wahrscheinlich werde ich bei simyo bleiben. Fonic hätte mich wegen des o2-Netzes interessiert, hat aber derzeit kein interessantes Internet-Angebot für Smartphones (nur teure 24 ct/MB oder bei täglicher Nutzung ebenfalls teure € 2,50/Tag).
Also wollte ich eine Anfrage stellen, ob ein entsprechendes Angebot in naher Zukunft geplant ist. Zurück kam aber nur eine Fehlermail. Zitat:
Fehler bei der Zustellung der Nachricht an folgende Empfänger oder Verteilerlisten:
fonic-qa@o2service.com
Die E-Mail-Adresse des Empfängers wurde im E-Mail-System des Empfängers nicht gefunden. Microsoft Exchange versucht nicht, diese Nachricht erneut für Sie zuzustellen. Überprüfen Sie die E-Mail-Adresse, und versuchen Sie, diese Nachricht erneut zu senden, oder wenden Sie sich mit dem folgenden Diagnosetext an Ihren Systemadministrator.
Die folgende Organisation hat Ihre Nachricht zurückgewiesen: o2b01ex02.o2-service-gmbh.intern.
Tja, damit ist der Fonic-Kundenservice direkt disqualifiziert, und mit ihm der gesamte Provider. Das ist wirklich das schlechteste Ergebnis, das ich je bei einer Supportanfrage hatte, und das will etwas heißen.
Vertrag ohne Lama – aber auch ohne Support.
Manchmal frage ich mich schon, wie solche Unternehmen Profit an ihren Kunden vorbei machen wollen.

Mittwoch, 6. Januar 2010

Preisdiskussion bei eBooks, ermäßigte Umsatzsteuer?

Bei lesen.net war über eine EU-Petition zu lesen, die den reduzierten Umsatzsteuersatz für eBooks fordert.
Was in Spanien bereits Wirklichkeit ist, wäre europaweit nur zu begrüßen und hätte sicher mehr Sinn als die niedrigere Umsatzsteuer für Hotels.
Johannes von lesen.net vermutet, dass manch deutsches Verlagshaus diese Petition nicht gerne lese, fürchte man sich in Deutschland doch vor einer Kannibalisierung der lukrativen Hardcover-Preise.
Das halte ich für Unsinn.
Nicht die Furcht vor niedrigeren Preisen, wohl aber die Gegnerschaft zur Umsatzsteuersenkung. Die Verlage können dabei schließlich nur gewinnen. Sie hätten somit kalkulatorisch überhaupt erst sinnvolle Möglichkeiten, eBooks günstiger anzubieten als die Printausgaben (jedenfalls bei Taschenbüchern).
Trotzdem bliebe es ihnen weiterhin unbenommen, den eBook-Preis an dem der jeweils günstigsten Print-Ausgabe zu orientieren.
Ich weiß zugegebenermaßen nicht, wie andere eBook-Käufer das sehen, aber für mich ist es nur logisch, dass ein Buch als Neuerscheinung mehr kostet als später in der Zweitverwertung (Taschenbuch); weitere Preissenkungen in zusätzlichen Verwertungsstufen sind bei gut verkäuflichen Titeln einfach ganz normal.
Viele Bücher sind eben nunmal zunächst nur als Hardcover erhältlich, mit denen mehr Gewinn zu erzielen ist, warum sollten also eBooks nicht auch erst mit den Jahren günstiger werden?
Bei Elektronik wundert sich ja auch niemand darüber, dass Artikel nach einem Jahr oft nur noch die Hälfte ihre Einführungspreises kosten.
Sicher, man sollte darüber diskutieren, dass Rabatte fürs eBook gegenüber dem Hardcover-Preis deutlicher ausfallen sollten als gegenüber dem Taschenbuch-Preis, um die Kunden angemessener an den eingesparten Kosten teilhaben zu haben.
Trotzdem ist es für mich nur logisch, dass die Verlage nicht gleichzeitig ein Hardcover für € 26,– und ein eBook für € 8,– auf den Markt werfen können, ohne ihre Kalkulation massiv aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Wäre aber gleichzeitig ein eBook für ca. € 20,– zu haben, sähe die Sache schon anders aus.
Damit das möglich ist, muss aber natürlich die Umsatzsteuer auf eBooks dem Print-Steuersatz angepasst werden. Tatsächlich ist es daher seltsam, dass bislang nur sieben deutsche Unterzeichner der Petition zu finden sind.
Das kann sich aber natürlich nach dem Ende der typischen deutschen Weihnachtsurlaubs schnell ändern – zumal, wenn die Petition dann auch im Börsenblatt des deutschen Buchhandels Erwähnung findet, was zu vermuten ist, da schon einige Börsenvereins-Aktive unterzeichnet haben.
Solange die Umsatzsteuersituation ist, wie sie ist, sollten die Verlage aber zuallermindest den Preis ihrer eBooks dem der günstigsten erhältlichen Printausgabe anpassen. Leider ist nicht einmal das immer der Fall, da eBooks bei manchen Verlagen grundsätzlich um einige Cent teurer sind, bei anderen nur die „Haupt-Taschenbuchausgabe“, nicht aber Sonderausgaben berücksichtigt werden.

Montag, 4. Januar 2010

Pixel-Qi-Tablet nicht von Apple

Hier ein Nachtrag der Vollständigkeit halber: Das Pixel-Qi-Display wird nicht, wie hier vermutet, in einem Apple-Tablet, sondern in einem extrem gut augestatteten (und wahrscheinlich auch teuren) Tablet von Notion Ink Anwendung finden. Schade eigentlich.
Interessant ist übrigens, dass auf diversen Apple-affinen Blogs die Vermutung verbreitet wurde, Apple könnte das Pixel-Qi-Display verwenden. Dass es jetzt doch ein anderer Hersteller ist, ist aber offenbar nicht zu den Kollegen durchgedrungen.
(via lesen.net)

Sonntag, 3. Januar 2010

Erste Erfahrungen mit eBooks

Seit Weihnachten nenne ich ja nun einen PRS-505 von Sony mein eigen. An sich ein wunderbares Gerät – das eInk-Display ist so gut wie sein Ruf. Die Auflösung könnte zwar etwas höher sein bzw. das Anti-Aliasing besser, um jeden Eindruck von Pixeligkeit zu unterbinden, und das Display sollte weniger spiegeln (ist zwar matt, aber Lichtreflexe können trotzdem stören), aber insgesamt kommt der Leseeindruck einer Buchseite tatsächlich sehr nahe.
Edit: Tatsächlich findet offenbar ein Anti-Aliasing statt, das bei sehr kleinen Fonts zu einem gewissen Unschärfeeindruck führt (kein Wunder bei den wenigen verfügbaren Graustufen). Der Heyne-Verlag (bzw. PeP eBook, wo das Buch erschienen ist) hat bei „Die Ritter der vierzig Inseln“ von Sergej Lukianenko einfach eine zu kleine Schrift verwendet. Andere eBooks mit etwas größeren Schriften bzw. mit für niedrige Auflösungen geeigneteren Schriften sehen nahezu perfekt scharf aus.
Natürlich kann ich am Reader die Schriftgröße ändern, aber nur in drei Stufen, und schon die zweite ist zu groß für ein wirklich angenehmes Leseerlebnis.
Und wie ist das nun, mit dem DRM bei eBooks?
Ganz ehrlich: Einfach ist es nicht. Selbst ich, der ich ja nun bei Computern wirklich keine Berührungsängste oder Verständnisschwächen zeige, brauchte eine Weile, bis alles lief wie gewünscht.
So wurde mir zum Beispiel im Howto auf Libri.de erklärt, ich müsse zwingend die Adobe-Digital-Editions-Software herunterladen, um eine Adobe ID erstellen und so DRM-geschützte eBooks nutzen zu können.
Tatsächlich stellte ich dann fest, dass ich bereits eine erstellt hatte, als ich mich in Sonys Reader Store angemeldet hatte. Ich wollte dann wissen, wie sie denn lautet, meine Adobe ID, um nach einigen Kämpfen mit der Intransparenz der beteiligten Programme schließlich herauszufinden, dass es sich um die E-Mail-Adresse handelte, die ich bei der Anmeldung im Reader Store benutzt hatte.
Immerhin griff Adobe Digital Editions automatisch auf die selbe ID im OS-X-Schlüsselbund zu und legte nicht seinerseits noch eine neue an.
Nicht, dass ich diese ID irgendwo eingeben musste, das Programm benutzt sie beim Download der eBooks vom entsprechenden Server automatisch. Das aber war mir vorher nicht klar; ich wartete immer darauf, wann ich denn nun meine Adobe ID eingeben müsste und wollte vorbereitet sein.
Mein erster eBook-Kauf bei Libri.de gestaltete sich an sich dann ganz einfach. Bis ich mein „eBook“ heruntergeladen hatte. Welcher Laie würde hinter einer Datei namens „URLLink.acsm“ sein eben gekauftes eBook vermuten?
Immerhin wusste ich bereits, dass vom Server erstmal nur eine Datei mit einem Link kommt. Trotzdem hätte ich erwartet, dass im Dateinamen wenigstens der Buchtitel vorkommt. Sicher, dass es sich um die richtige Datei handelt, war ich mir erst, als ich sah, dass die Dateierweiterung mit dem Reader-Library-Programm von Sony veknüpft war.
Überhaupt, die Reader Library: Auf der Verpackung des Geräts steht immer noch, dass es mit Mac OS X nicht funktioniert. Natürlich geht das inzwischen, Sony hat die entsprechende Software ja jetzt zur Verfügung gestellt. Trotzdem hätte ich ohne mein Vorwissen nicht geringste Chance gehabt, ohne langes Web-Studium ein gekauftes eBook auf meinen Reader zu bringen.
Fazit: Das ist völlig massenuntauglich. Kein Wunder, dass Amazon mit seiner proprietären, aber einfachen Lösung so viel Erfolg hat. Für einen völligen Computerlaien sind epubs mit Adobe-DRM nur benutzbar, wenn ihm das jemand einrichtet und erklärt. Da wird die vom MVB entwickelte Wasserzeichenlösung nur noch zwingender.
Und, noch eine andere unangenehme Erfahrung: Ein vor einer Dreiviertelstunde bei Libri.de gekauftes eBook kann immer noch nicht heruntergeladen werden, weil der Server anscheinend manchmal Stunden braucht, um die „speziell für mich verschlüsselte Version“ der epub-Datei zu erstellen.
Eigentlich wollte ich vor allem deswegen einen eReader, weil ich damit mal eben eben abends ein Buch kaufen kann, wenn ich Lust auf Lesen habe. Pustekuchen.
Bleibt zu hoffen, dass „nur“ der Adobe Server bei Libri abgestürzt ist und das ein einmaliges Problem bleibt – mein erster Kauf war nach wenigen Minuten zu haben. Trotzdem sind schon diese „wenigen Minuten“ ein Ärgernis. Wenn ich etwas zum Herunterladen kaufe, will ich das gleich tun. Bei der Musikindustrie war das doch auch nie ein Problem.
Ich kann nur, wie schon so oft, den Verlagen dringendst empfehlen, diesen Unsinn bleibenzulassen, zumal mit diesem völlig untauglichen DRM, das letztlich noch schlechter ist als das, was die Musikindustrie zu Anfang anbot.

Neue EU-Petition gegen Softwarepatente

Ich melde mich nur mal kurz aus dem Urlaub, um einen wichtige Sache zu unterstützen: Es gibt eine neue EU-Petition gegen Softwarepatente. Warum Softwarepatente schlecht sind und warum sie gestoppt werden müssen, steht ebenfalls auf der verlinkten Seite, also bitte auch dann dem Link folgen, wenn Du noch gar nicht weißt, ob Du unterzeichnen willst oder nicht!
Hier gehts lang: http://petition.stopsoftwarepatents.eu