Samstag, 8. Januar 2011

Dell Streak Test: Erster Eindruck

Gestern ist „mein“ Streak jetzt also angekommen. Natürlich habe ich gleich ganz viel herumprobiert und erste Eindrücke gesammelt.
Der Gesamteindruck ist sehr hochwertig. Die Rückseite ist zwar aus Plastik, aber zumindest in der roten Version, die mir von Dell geschickt wurde, merkt man das erst, wenn man mit dem Fingernagel draufklopft. Bis gerade eben war ich davon ausgegangen, dass das Metall ist. :-)
Das Gerät wirkt sehr stabil, man hat nicht den Eindruck, man müsste es mit Samthandschuhen anfassen. Dazu trägt auch das Gewicht bei: 220g sind eben doch eine ganze Menge; mehr, als man von einem Handy gewohnt ist.
Unpraktisch ist natürlich der zwar theoretisch standardisierte, durch fehlende Umsetzung bei anderen Herstellern aber eben doch quasi proprietäre Stecker, mit dem der Streak ausgerüstet ist.
Und damit zum großen Highlight:
Das Display ist natürlich schlicht der Wahnsinn, wie erwartet. Es passt einfach so viel mehr auf den Schirm, es ist wirklich ein Unterschied wie Tag und Nacht zu meinem Nexus One. Gerade bei textlastigen Anwendungen wie Newsrob (RSS-Reader) und natürlich dem Browser spielt das Streak seine großen Vorteile aus.
Auch sehr breit daherkommende Websites sind im Allgemeinen direkt betrachtbar, ohne dass man hineinzoomen müsste (im Querformat natürlich).
Dabei bietet das Streak ja nicht mehr Pixel als mein Nexus One; die Auflösung ist genau die selbe. Aber es ist eben die Größe, die den Unterschied macht: Eine Schriftgröße von beispielsweise etwa 8 Pixeln ist auf dem Nexus One vollkommen unlesbar, weil die Schrift einfach zu klein ist. Auf dem Streak dagegen geht das noch.
Da die Anwendungen meist mit Punkt-, nicht mit Pixelgrößen rechnen (ein Postscript-Punkt ist eine Größenangabe und bezeichnet nicht ein Pixel oder einen tatsächlich gedruckten Punkt eines Druckers), sehe ich im Vergleich auf dem Streak Schriftgrößen, die genauso groß sind wie auf dem Nexus One. Davon geht dann aber viel, viel mehr auf den Schirm.
Besonders frappierend ist das in der Wochenansicht von Pimlical. Obwohl ich durchaus einiges im Kalender stehen habe, besteht sie bei heruntergeregelter Schriftgröße praktisch nur noch aus weißen Flächen. Das sieht beinahe grotesk aus.
Trotzdem ist das riesige Display auch nicht nur positiv. Das Gerät wird dadurch einfach insgesamt zu einem ungeheuren Brocken. Speziell habe ich mich bislang noch nicht recht entscheiden können, ob ich es lieber im Querformat oder im Hochformat halten soll.
Das Querformat macht bei dieser Displaygröße überhaupt erst richtig Spaß, am Nexus One nutze ich es ausschließlich beim Betrachten von Webseiten. Jetzt bin ich bei allen anderen Anwendungen noch am Testen, was mir lieber ist.
Das hängt vor allem mit dem Tippen zusammen. Durch das große Display haue ich zwar einerseits viel seltener daneben, andererseits sind die Abstände zwischen den Tasten aber auch größer und somit die Einhand-Bedienung weniger einfach als beim Nexus One. Ich bin noch nicht schlüssig, ob das quer mit zwei Daumen oder im Hochformat mit einem Daumen besser geht.
Insgesamt ist das Tippen eher mühsamer als auf dem Nexus One, erstaunlicherweise; das mag aber auch Gewöhnung sein. Dazu werde ich in den nächsten Tagen auch einen eigenen Artikel schreiben, inkl. einer kurzen Betrachtung der mitgelieferten Tasturen (Swype und Android-Standard-Tastatur) plus SwiftKey.
Der Akku dagegen wirkt verglechsweise begeisternd: Obwohl das Display gestern wirklich sehr viel an war, hatte ich abends noch 50% Akku übrig. So soll es sein. Ich bin gespannt, wie das dann im Alltag mit waze auf Hin- und Rückweg zur Arbeit aussieht.
Insgesamt bin ich begeistert, allerdings durch meine Schwierigkeiten beim Tippen auch gleichzeitig ein wenig ernüchtert. Mal sehen, wie sich das in den nächsten Wochen entwickelt.

Alle Artikel der Dell-Streak-Testreihe 

11 Kommentare:

  1. Freut mich das ich nicht der einzige bin der das Streak mag ;-)
    An die Tastatur muss man sich erst gewöhnen dann oft sie aber sehr gut (Tipp: im Hochformat ist Sie besser nutzbar). Swype ist nützlich (Tipp: von Info zu sym swypen für Cursortasten)
    Beim Akku schaffe ich 6h ohne Probleme (mit intensiver Nutzung) locker 2h mehr als bei meinem alten Desire.
    Nur Zwecks Taschen sieht es mau aus (lasse gerade eine extra anfertigen).

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  2. "Unpraktisch ist natürlich der zwar theoretisch standardisierte, durch fehlende Umsetzung bei anderen Herstellern aber eben doch quasi proprietäre Stecker, mit dem der Streak ausgerüstet ist." <- was ist denn das für ein Stecker?

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  3. PDMI ist das. Offenbar ist Dell derzeit der einzige Hersteller, der PDMI standardkonform benutzt.
    Siehe dazu auch http://www.android-hilfe.de/dell-streak-forum/49484-dell-streak-datenkabel-wirklich-pdmi.html

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  4. Eben,
    das ist PDMI und damit ein Standard. Damit gehört Dell zu den "Guten" die hören was die Kunden wollen und darauf reagieren. Sicherlich wird sich der neue PDMI auch bei anderen Herstellern durchsetzen.

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  5. Grundsätzlich ist zwar nichts dabei, einen neuen Standard als erster mit Leben zu füllen.
    Trotzdem wäre es einfacher und in Sachen Zubehörkauf für den Kunden vor allem VIEL billiger gewesen, wenn Dell wie alle Anderen einfach Micro-USB benutzt hätte, ggfs. ergänzt durch einen HDMI-Port – Platz genug ist ja.

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  6. P.S.: Falls Andere wirklich auf den Zug aufspringen, wird es in Zukunft natürlich besser werden. Aber gibt es nicht sogar eine EU-Richtlinie, die ab zweitausendwasweißichwas MicroUSB für alle Handys vorschreibt?
    Andererseits ist PDMI ja für Media Player gedacht. Wir werden sehen, ob sich an dieser Front in den nächsten Monaten etwas tun wird.

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  7. Eigene Stecker sind grundsätzlich nicht schlecht, solange man nicht vergisst die Standardanschlüsse auch ans Gerät zu machen. Man suche nur mal ein zweites Kabel (fürs Auto/ laden im Schlafzimmer).

    Mit dem Streak ist es ein teures Vergnügen sich zusätzliche Kabel zu kaufen.

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  8. Du brauchst den PDMI für die Home Dock. Und für HDMI ist nicht wirklich Platz vorhanden, schon garnicht im Gerät selbst. Höchstens wieder nur Mini HDMI und dann kosten die Kabel wieder richtig Geld. Außerdem ist das Zubehör ja schon dabei, brauch ich nicht extra kaufen. Bei der Home Dock oder dem Car Kit ist auch iweder ein separates Kabel schon dabei. Ich kann also ein im Auto lassen und eins an meinem TV.

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  9. Ich sag ja nix gegen Heim-Av-Docking-Kit und Auto-Docking-Kit. Die sind mit aktuell € 59,99 bzw. € 44,99 zwar teuer, aber das verlangen andere Hersteller auch.
    Richtig böse ist aber: Netzteil mit USB-Kabel für € 29,99, und ein einfaches USB-Kabel für satte € 20,98! Und da sind noch nicht einmal die exorbitanten Lieferkosten von Dell eingerechnet.
    Das ist einfach extrem teuer, und es gibt keine Alternative, man die Kabel außer bei Dell (meines Wissens) nirgends kaufen.
    Und: klar wäre an der Seite noch Platz für einen HDMI-Anschluss gewesen, locker und ohne Probleme.
    Ich will das nicht aufbauschen; das Gerät ist insgesamt zu toll, um sich daran jetzt groß aufzuhängen.
    Trotzdem: Das Netzteil ist am Bett und somit auch das mitgelieferte USB-Kabel. Gerne würde ich mir ein zweites USB-Kabel fest an den Rechner hängen. Zu dem Preis werde ich aber ganz sicher keines erstehen.

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  10. Dealextreme arbeitet gerade an einem günstigen PDMI Kabel...

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  11. Ah! Das klingt doch nicht schlecht.

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