Freitag, 4. September 2009

Nokia N900: Applikationen? Sync?

Seit ich von diesem Gerät Wind bekommen habe, wüsste ich gerne immer neue Details zu dem, was da wirklich zu erwarten ist. Anders als früher ist es mir herzlich egal, wie das OS heißt, auf dem es läuft – Hauptsache es ist offen und die Bedienung ist gut.
Bei letzterem habe ich noch ein bisschen Zweifel. Ich hoffe, dass die mitgelieferten Applikationen einiges drauf haben, denn ich bin mir nicht ganz sicher, was man von der Entwickler-Community erwarten kann.
Sicher: Man wird blitzschnell einen OpenSSH-Server haben, Massen von nützlichen Command-Line-Programmen, mich würde es nicht einmal wundern, wenn man sehr bald Web- und/oder Mailserver auf dem Gerät installieren könnte.
Das ist aber nicht das, was ich auf einem Smartphone/PDA brauche. Da hat ein gutes UI oberste Priorität, damit die täglichen Aufgaben flott von der Hand gehen – also eben keine Programme, die einfach vom Desktop portiert wurden, ohne dass am UI groß Anpassungen vorgenommen wurden, sondern Software, die extra für die mobile Anwendung entwickelt wurde. Und, ganz unabhängig von Desktp oder PDA, Open-Source-Entwickler, wie sie wohl die Mehrheit der Maemo-Entwicler darstellen, waren noch nie Könige des UI-Designs.
Es muss nicht hübsch sein, aber es muss praktisch sein.
Ich hatte ja mal einen Sharp Zaurus, einen Linux-PDA, also. Die Theorie war nett, die Praxis fürchterlich. Fast alles, was es so gab (abgesehen von etwas mehr als einer Hand voll kommerzieller Apps, die aber UI-technisch auch alles andere als perfekt waren), war von der Bedienung her einfach nicht für so ein kleines Gerät geeignet. Das war mit großem Abstand der schlechteste PDA, dne ich je mein eigen nannte, und ich hatte viele.
Ich hoffe, die Open-Source-Community und speziell die Maemo-Community hat da inzwischen dazugelernt. Ein kurzer Blick in das, was für Maemo 4 so angeboten wird, zeigte immerhin beispielsweise GPE, eine Productivity Suite mit Kalender, Adressbuch und vielem mehr, die offenbar extra für mobile Geräte entwickelt wurde. Ich habe das nie live gesehen, kann also überhaupt nicht einschätzen, ob das benutzbar ist, aber immerhin klingt das schonmal anders als das, was zu meinen Zaurus-Zeiten so erhältlich war.
Und natürlich hätte ich gern gute Connectivity zum Mac. Bisher habe ich dazu noch überhaupt nichts gelesen. Cloud-Zeug wie bei MobileMe brauche ich nicht wirklich; andererseits wäre es schon nett, wenn man die Snychronisation nicht immer manuell anstoßen müsste. Da kommt einem natürlich gleich ein automatischer Sync in den Sinn, sobald sich Mac und Telefon im heimischen Netz gegenseitig finden – Sachen in dieser Art ließen sich ja bei der offenen Plattform des N900 problemlos machen, solange auch die Datenbanken der Nokia-Applikationen dokumentiert sind oder am besten gleich eine API bieten.
Das sind alles Dinge, die sich noch ergeben müssen.
Aber eines scheint den Smartphone-Markt schon jetzt aufzurütteln: Eines neues Smartphone-OS, wie es aussieht mit echtem Potential, und das komplett offen. Sowas gab es schon lange nicht mehr. Und es ist eine echte Chance für Nokia, den absteigenden Ast zu verlassen.

Aktuellere Informationen hier.

1 Kommentar:

  1. Bleibt nur zu hoffen, dass es auch vernünftige Software und vor allem Navi-Software zu geben wird.Solche Handys leben davon!

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