Mittwoch, 30. September 2009

Ein Haus!

Jetzt ist es also soweit: Nach ca. einem Jahr Suche haben wir endlich unsere zukünftige Bleibe gefunden: Ein hübsches kleines Reihenmittelhaus in einem Dorf in der Nähe von Cadolzburg im Landkreis Fürth wird ab Dezember unser Zuhause sein.
Ein eigenes Haus! Das habe ich mir gewünscht, seit wir eine Tochter haben. Um etwas adäquates zu finden, haben wuir den Betrag, den wir monatlich fürs Wohnen ausgeben wollen, im Laufe des letzten Jahres immer wieder nach oben korrigieren müssen. Letztlich werden wir jetzt ca. € 500,– im Monat mehr zahlen müssen als bislang, was natürlich bedeutet, dass wir uns in unseren Ausgaben auch ziemlich kräftig einschränken müssen.
Aber dafür haben wir eigenes Haus mit einem kleinen Garten, sogar ein Kirschbaum steht drin.
Im neuen Haus heißt es also dann: Sparen, wo es geht, ohne die Lebensqualität zu sehr einzuschränken. Mir als altem Geek kommt da natürlich als erstes eine automatische Heizungsregelanlage in den Sinn, die einzelne Heizkörper nach Bedarf steuern kann. Das würde Spaß machen und so einiges einsparen. Mal sehen, ob so etwas halbwegs bezahlbar zu haben ist. Sollte jemand dahingehend Tipps haben, immer her damit.Ich freu mich auf jeden Fall drauf. Weihnachten werden wir schon im neuen Haus feiern. :-)
Sollte ein Leser auf der Suche nach einer Wohnung im Raum Fürth sein: Unsere wird ab 1. 1. 2010 frei sein, und ich kann sie nur wärmstens empfehlen: Eine ideal geschnittene 3-Zimmer-Wohnung im Dachgeschoss eines Dreifamilienhauses, riesiges Wohnzimmer, ca. 80 m² Fläche (90 m² minus Dachschrägen), elektrische Außenrollos an den Dachflächenfenstern, dadurch auch im Sommer erträgliche Temperaturen. Nette Nachbarn, freundliche und äußerst unproblematische Vermieter. Spottbillig. Ohne Kind hätten wir wahrscheinlich noch Jahrzehnte dort gewohnt.

Sonntag, 27. September 2009

Trauriges Wahlergebnis

Schwarz-gelb also. *seufz* Die CDU hat verloren, wie erwartet, aber wer hätte gedacht, dass so viele Leute ernsthaft FDP wählen?
Das ist wirklich deprimierend.
Jetzt bekommen wir wirklich Westerwelle als Außenminister. Ich hatte das immer für einen schlechten Witz gehalten und war davon ausgegangen, dass es sowieso wieder eine große Koalition gibt. War wohl nichts.
Einziger Lichtblick sind die Piraten mit immerhin 1,9 % nach aktueller Hochrechnung. Nicht schlecht für die erste Bundestagswahl, auch wenn ich mir etwas mehr erhofft hätte. Aber der große Zuspruch hier im Netz ist eben nicht alles.
Na dann Prost! Viel mehr fällt mir zu diesem Ergebnis nicht ein.

Freitag, 25. September 2009

Google Book Settlement auf unbestimmte Zeit verschoben

Wahrscheinlich besser so: Nachdem die beteiligten Verlage um eine Verschiebung gebeten und Google dem ebenfalls zugestimmt hatte, wird die Gerichtsentscheidung über den Vergleich zunächst auf unbestimmte Zeit verschoben.
Es gab unzählige Bedenken, unter anderem von nicht-amerikanischen Verlagen, die mitbetroffen gewesen wären, von Konkurrenten im Buchsuchmarkt, die nicht berücksichtigt worden wären, und sogar vom US-Justizministerium.
Jetzt wird es wohl noch etwas länger dauern. Dafür besteht zumindest die Hoffnung, dass am Ende ein Vertrag stehen wird, der nicht nur Google einseitig bevorzugt und mit dem auch andere gut leben können.

Stadtpläne aus OpenStreetmap-Daten selbst erstellen: Schön wärs

Das klingt doch mal sinnvoll: Stadtpläne mit Gitter und Straßenverzeichnis über eine Website selbst erstellen. Das soll MapOSMatic können, und zwar mit Daten von openstreetmap.org.
Leider funktioniert das nur für Frankreich – warum auch immer. Mein Test mit einer Kleinstadt hier in der Nähe führte zu einem leeren Blatt, das nur das Gitter, aber keine Straßen enthielt.
Schade.

N900 zu gewinnen

Über meinen Google Alert zum N900 bin ich auf folgendes gestoßen: Auf xeaon.de hat sich der ungenannte Blogger überlegt, dass er mit der Verlosung eines Nokia N900 Traffic auf seinen Blog ziehen könnte.
Könnte klappen. :-)
Ich habe mich jedenfalls einmal als Teilnehmer angemeldet und hoffe natürlich schwer auf mein Glück.

Wen wählen?

Heute bin ich völlig zufällig über einen sehr guten Blog-Artikel zur Wählbarkeit der Parteien gestoplert. Dort sind einige sehr gute Punkte versammelt, die meiner eigenen Meinung zum Thema sehr ähnlich sind.
Wen also am Sonntag wählen?
Nachdem auch ich die Piratenpartei anfangs ein wenig belächelt habe, muss ich feststellen, dass sie sich mittlerweile sehr gemausert hat. Sie stimmt in vielen Punkten mit meinen Meinungen überein und ist auch noch wunderbar frisch. „Politisch naiv“ wird das gerne genannt, aber ich finde es gerade sehr angenehm, dass sich sich diese Politiker – absichtlich oder unabsichtlich – nicht von den üblichen Denkverboten der Political Correctness bremsen lassen.
Die Piraten füllen endlich das Loch in der deutschen Parteienlandschaft, das besteht, seit es in der FDP keinen linksliberalen Flügel mehr gibt. Seit Jahrzehnten also endlich eine Partei, die unter Liberalität die Freiheit der Menschen, nicht die Freiheit der Konzerne versteht. Die Grünen sind die einzige Partei, die hier wenigstens halbherzig dann und wann Flagge gezeigt hat – aber leider auch nur, wenn sie nicht in Regierungsverantwortung war.
Ich denke, ich würde am Sonntag wohl die Piraten wählen, wenn da nicht – ja, wenn da nicht die Gefahr von schwarz-gelb wäre.
Es kann ja durchaus Sinn machen, Parteien zu wählen, die die 5%-Hürde sowieso nicht überspringen werden. Gerade bei Parteien mit einer ganz klaren Botschaft setzt man dadurch ein Zeichen. Mit einem Achtungserfolg wird den etablierten Politikern klargemacht, dass es sich hier nicht nur um Nischen- und Randthema handelt, das nur einige wenige interessiert.
In diesem Fall aber … Schwarz-gelb wäre eine Katastrophe. Dann lieber weiter große Koalition. Damit CDU/CSU und FDP nicht miteinander regieren können, müssen die anderen stark genug sein.
Deshalb werde ich wohl für die Grünen stimmen. Eigentlich finde ich zwar, dass diese Partei spätestens seit der rot-grünen Koalition den großen „Volksparteien“ viel zu ähnlich geworden ist. Es gilt aber, Schlimmeres zu verhindern, und so werde ich wohl in diesen sauren Apfel beißen müssen.

Donnerstag, 24. September 2009

Lesenswerte Links: Ökostrom

Spiegel Online beschreibt, wie zukünftig die komplette Stromversorgung aus regenerativen Quellen erfolgen könnte.

Dienstag, 22. September 2009

Der Herr hats gegeben, der Herr hats genommen

Ein wundervolles Beispiel für den absurden Wahlkampf der Linken:




(Dank an einen meiner Arbeitskollegen für Entdeckung und Fotografie dieser herrlichen Realsatire.)

Montag, 21. September 2009

Wie verarbeite ich riesige XML-Dateien in Cocoa?

Am Wochenende habe ich endlich mal wieder ein bisschen an meinem Routenplaner-Projekt weitergemacht. Grundsätzlich habe ich das ganze jetzt auf Core Data umgestellt, mit einem SQLite-Store hintendran.
Will sagen: So bin ich gerüstet, um richtig viel Daten mit akzeptablem Speicherverbrauch verarbeiten zu können.
Theoretisch.
Das Problem ist leider, dass der XML-Parser, der bei Cocoa für event driven XML parsing zuständig ist (NSXMLParser), blösinnigerweise auf ein NSData-Objekt aufsetzt, das den XML-Stream enthält. Das bedeutet, dass die komplette XML-Datei in den Speicher bzw. den virtuellen Speicher geladen wird. Das ist für ein paar hundert MB XML natürlich kein Problem (und wahrscheinlich sogar sinnvoll), aber alleine die schon mehrere Monate alte Version von germany.osm (Kartendaten für Deutschland), die ich für Tests benutze, ist 5,2 GB groß – von planet.osm ganz zu schweigen.
Es gibt zwar die Möglichkeit, über die Option NSDataReadingMapped dafür zu sorgen, dass die Datei selbst direkt als virtual memory benutzt werden kann. Trotzdem macht NSData den Speicher dann fast voll, zieht bei mir zum Beispiel > 2 GB. Dann sind nur noch ein paar hundert MB Speicher frei. Fängt man jetzt an, die mit Daten aus dem XML zu füllen, geht blitzschnell das große Geswappe los, und die Geschwindigkeit tendiert gegen Null.
Es wird mir also nichts anderes übrigbleiben als direkt auf die libxml2 zuzugreifen, die Mac OS X ja auch dabei hat. Ich kann normales C zwar lesen, habe ich aber noch nie eine Zeile Code damit selbst programmiert, insofern graut mir davor ein bisschen. Allerdings habe ich im Netz schon einige Anleitungen dafür gefunden, die zwar allesamt auch auf NSData-Objekten arbeiten, aber wahrscheinlich relativ leicht anpassbar sind. Ich hoffe, dass ich da relativ flott etwas zusammenzimmern kann.
Aber damit hören die Probleme ja nicht auf. Legt man selbst kein NSData-Objekt mit NSDataReadingMapped an, sondern gibt NSXMLParser nur eine File-URL, fängt er gar nicht erst an, die Datei überhaupt zu lesen. Angeblich sei die Datei in Zeile 1, Spalte 1, unerwartet zuende. Macht man es selbst mit NSDataReadingMapped, klappt es erstmal, aber nach etwa einer Stunde unsäglichem Geswappe scheitert er irgendwo zwischen der zwölfmillionsten und der dreizehnmillionsten Zeile mit der Behauptung, ein Tag sei nicht geschlossen worden. Reproduzierbar an der gleichen Stelle, an der aber kein Fehler ist.
Ich vermute, dass ich hier an das 2GB-Limit eines NSData-Objekt in 32bit-Code gestoßen bin. Mein Target ist allerdings x86_64, insofern hatte ich gedacht, dass ich ohnehin 64bit-Code erzeuge. Evtl. muss das aber an anderer Stelle noch konkret aktiviert werden.
Und noch ein Problem gibt es: Im OpenStreetmap-XML werden zunächst alle Nodes definiert, also Punkte auf der Karte. Dann kommen die Ways, also Straßen und Wege, die jeweils eine Referenz auf die IDs der Nodes aufweisen, aus denen sie bestehen. Um später einigermaßen flotten Code zum Routen bauen zu können, muss ich die Ways und ihre Nodes natürlich miteinander verlinken.
Wenn ich einen Way im XML abarbeite, muss ich also anhand ihrer ID die jeweiligen Nodes finden, um sie dann verlinken zu können. Mache ich das mit den in Core Data vorgesehenen Fetch Requests, wird das unendlich langsam – dann dauern schon 20MB XML mehrere Minuten auf meinem brandneuen iMac.
Natürlich kann ich ein NSDictionary benutzen, in dem ich die Nodes anhand ihrer IDs verzeichne. Das ist hübsch flott, könnte aber bei 5GB oder mehr eine ziemlich große Datenstruktur ergeben – schließlich ist dieses Dictionary ja dann nicht von Core Data verwaltet.
Jetzt werde ich also erstmal den XML-Parser umstellen, dann mal testen, ob ich so komplett durch die Datei komme und wieviel Speicher mein flottes Dictionary damit brauchen würde.
Außerdem steht noch an, das in einen eigenen Thread zu packen, damit die Anwendung nicht während des XML-Lesens ständig den Spinning Beachball zeigt.
Ist also noch einiges zut tun, bevor ich überhaupt daran denken kann, mit Routenbrechnung anzufangen …

Das Problem der News-Aggregatoren

Spiegel Online hat unlängst einen sehr lesenswerten Artikel über Burdas neuen News-Aggregator nachrichten.de veröffentlicht. Interessant ist dabei weniger das Gemosere über Burda und das Portal selbst als die Darstellung grundsätzlicher Probleme solcher Aggregatorseiten.
Bisher dachte ich immer, das größte Problem dabei sei der verständliche Wunsch des Nachrichtenunternehmens, an seinen Meldungen in erster Linie selbst zu verdienen.
Viel schlimmer ist aber ein ganz anderer Punkt: Suchmaschinen, die sie sind, bewerten die Aggregatoren die Wichtigkeit einer Meldung in erster Linie nach ihrer Häufigkeit. Mit anderen Worten: Eine Agenturmeldung, die in besonders vielen Medien unverändert wiedergegeben wird, wird als besonders wichtig eingestuft und erscheint prominent auf der Aggregator-Seite.
Eigentlich viel interessantere Artikel, journalistisch Wertvolles nämlich; die Artikel, bei denen selbst recherchiert wurde und über die Information ins Netz gebracht wird, die nicht schon woanders tausendfach vorhanden ist – die gehen unter, wenn sie denn überhaupt auftauchen. Sie sind nur einmal da, werden von zitierenden Konkurrenzunternehmen zwar meist genannt, aber selten verlinkt, was also auch nicht so einfach automatisch auswertbar ist.
Mit anderen Worten: News-Aggregatoren und der Traffic, den sie erzeugen, verleiten Medienunternehmen dazu, möglichst viel Einheitsbrei und möglichst wenig guten Journalismus zu bringen.
Gar nicht gut.

Freitag, 18. September 2009

HFS+ kann komprimieren

Snow Leopard gibt sogar Platz frei, wenn es als Update installiert wird? Durchaus richtig, aber man könnte auch behaupten, dass Apple hier ein wenig beschissen hat:
Das Dateisystem HFS+ unterstützt in der Snow-Leopard-Version Kompression, und von Apple wird das bei Systemdateien offenbar auch kräftig genutzt. Der Witz ist, dass es im System keine Möglichkeit gibt herauszufinden, ob eine Datei komprimiert abgespeichert ist oder nicht – es wird immer die entpackte Größe angezeigt. Bei ganz vollen Platten könnte man also in Zukunft möglicherweise das Phänomen beobachten, dass mehr Platz belegt ist als die Platte überhaupt zur Verfügung stellt.
Grundsätzlich ist das ja ein sehr sinnvolles Feature, und mit dem Kommandozeilen-Befehl ditto kann man auch selbst komprimierte Files erstellen (dazu und zu noch etwas mehr Hintergrund siehe diesen Hint auf macosxhints.com). Vorsicht: Wer mit älteren Versionen von Mac OS X auf das gleiche Dateisystem zugreifen möchte, sollte das Komprimieren bleibenlassen, sie können die Dateien nicht lesen.
Dass Apple diese neuen Möglichkeiten aber nicht prominenter dargestellt hat und teilweise scheinbar sogar absichtlich dafür gesorgt hat, dass man der Kompression nicht auf die Spur kommen kann (das Kommandozeilen-Tool xattr zeigt in der OS-X-Version das Kompressions-Attribut nicht an), hinterlässt aber doch einen faden Beigeschmack.
Vielleicht wollte man nicht, dass eines der wenigen für den Endanwender direkt fühlbaren Features, nämlich mehr Platz auf der Platte, gar nicht mehr so spektakulär klingt?

Navigon kündigt Live-Dienste auf dem iPhone an

Tja, TomTom, das wars dann wohl: In einigen Wochen will Navigon als In-App-Purchase Verkehrsnachrichten zur Verfügung stellen – inklusive Echtzeitdaten von anderen Navigon-Live-Nutzern.
TomToms HD Traffic bietet zwar das gleiche, ist aber nicht nur wesentlich teurer (EUR 10,–/Monat vergleichen mit einmalig EUR 25,– bei Navigon), sondern vor allem auch auf dem iPhone nicht verfügbar.
Jetzt müsste Navigon nur noch echte historische Geschindigkeitsdaten ins Kartenmaterial einarbeiten, und es gäbe endgültig kein Argument mehr für TomTom.
So werde ich erstmal weiter abwarten, bis ich wirklich einmal Navigation am iPhone brauche. Wäre das heute der Fall, würde ich auf jeden Fall Navigon wählen.

Der Kevin wars, und Chantal hats gesehen!

Dieser hier leicht abgewandelte Spruch von Michael Mittermeier scheint sich stärker zu bewahrheiten als man denken könnte: Schon vor Jahren stellte Mittermeier fest, dass Kevins grundsätzlich „Arschlochkinder“ seien.
Eine Studie, die von der taz und etwas ausführlicher von der Netzeitung zitiert wird, bestätigt diese Expertenmeinung jetzt indirekt:
Viele Grundschullehrer glauben, dass Kinder, die Namen wie Chantal, Mandy, Justin, Kevin oder gar (Gott bewahre!) Maurice heißen, häufiger verhaltensauffällig sind als Kinder namens Sophie, Hanna, Simon oder Jakob.
So ungünstig solche Vorverurteilung gerade bei Lehrern sein mögen, die Einschätzung kommt sicher nicht ungefähr. Will sagen: Der Einzelfall muss natürlich berücksichtigt werden, aber dass besonders Kinder mit solchen Namen oft unerträglich sind, deckt sich frappierend mit der eigenen Erfahrung.
Aber eigentlich ist das ja selbstverständlich – wer so heißt, hat qua nomine schon eine schwere Last zu tragen; psychische Gesundheit kann da kaum erwartet werden.

Donnerstag, 17. September 2009

Kafka macht klug

Oder genauer: Absurdes macht klug.
wissenschaft.de berichtet, dass Studenten besser im Lernen einer erfundenen Grammatik waren, wenn sie vorher Kafka gelesen hatten, als wenn sie sich eine „normale“ Kurzgeschichte zu Gemüte geführt hatten.
Weitere Versuche förderten zutage, dass es nicht direkt die Magie Kafkas ist, sondern die Beschäftigung mit Absurdem allgemein, die das Gehrin offenbar dazu bringt, stärker nach Strukturen und Logik zu suchen und somit lernfähiger zu sein.
Gut, dass ich Absurdes schon immer geliebt habe. :-)

Mittwoch, 16. September 2009

Doch Branding bei N900

Ursprünglich war (auch hier) berichtet worden, Nokia wolle kein Branding für das N900 zulassen. Das war leider offenbar ein Missverständnis.

Zweifelhaftes Spiegel Online: Sony-Reader-Berichterstattung

Je mehr ich Spiegel Online lese (in letzter Zeit, seit ich Google Reader nutze, sehr viel mehr als früher), desto mehr fällt mir auf, wie häufig dort schief dargestellte Informationen anzutreffen sind. Als Beispiele wären Beiträge in diesem Blog hier und hier zu nennen.
Ein neuer Beitrag über Sonys neuen eBook-Reader PRS-600 macht das noch einmal besonders deutlich. Natürlich ist es richtig, dass der Touchscreen des neuen Geräts die Darstellungsqualität deutlich mindert, weshalb es für mich auch nicht in Frage kommt.
Dass der neue PRS-300 in den USA den PRS-505 „ersetzt“ habe und hierzulande erstmal nicht erhältlich sein würde, stimmt aber einfach nicht. Das ist ein ganz anderes Gerät, da es über einen 5"-Schirm statt eines 6"-Schirms verfügt, was es für mich beispielsweise deutlich unattraktiver macht. Der PRS-505 ist dementsprechend in den USA auch weiterhin erhältlich.
Zudem wurde von Sony längst angekündigt, dass der PRS-300 „bald“ auch in Deutschland erhältlich sein wird – nur wann genau ist noch nicht klar.
Die Informationen sind also nicht komplett falsch, wenn Spiegel Online schreibt, dass der PRS-900 und der PRS-300 „vorerst“ nicht in Deutschland zu haben sein sollen. Tatsächlich gibt es aber für den PRS-300 eine konkrete Ankündigung, ganz im Gegensatz zum PRS-900.
Guter, informativer Journalismus sieht anders aus.

Dienstag, 15. September 2009

eBook-Reader: Es tut sich was

Ich liebäugele ja seit einiger Zeit mit der Anschaffung eines eBook-Readers: Ich lese gerne, und oft stehe ich vor dem Problem, dass ich jetzt sofort Lust habe, ein neues Buch zu lesen, aber einfach nichts Ungelesenes zu Hause ist, was mich gerade interessieren würde. Natürlich ist es dann Abend, und ich hätte weder Lust, noch einmal die Höhle zu verlassen, noch hätte ich überhaupt irgendwo die Möglichkeit, noch ein Buch zu bekommen.
Anders mit einem eBook-Reader: Da könnte ich mich mal schnell beim Projekt Gutenberg umsehen oder auch bei libri.de oder auf dem US-Markt einkaufen, was das Herz begehrt.
Klar: Das wäre auch schon mit meinem iPhone möglich. Aber so ein LCD-Screen ist eben nicht gerade fürs Lesevergnügen prädestiniert. Außerdem ist das iPhone bei Dauerbenutzung blitzschnell leer. Keine gute Alternative.
Nachdem es gefühlte Ewigkeiten lang nur viel zu Teures auf dem deutschen Markt gab, scheint im Herbst eine ganze Armada neuer und teilweise günstigerer Produkte in den Startlöchern zu stehen.
Im Preisbereich bis EUR 200,–, den ich persönlich interessant finde, wird es in Kürze die Mini-Versionen des BeBook und des Sony Readers geben.
Und vielleicht ein Produkt, das für mich ganz besonders vielversprechend klingt: Das Pocketbook 360°, hier vorgestellt. Zwar wäre mir ein 6"-Schirm in Sachen Lesbarkeit lieber, zumal es mir auf Tragbarkeit eigentlich nicht ankommt. Die sind aber aktuell erst ab ca. EUR 250,– zu haben.
Besonders gut klingt aber die Open-Source-Software des Geräts, die offenbar viel mehr kann als die der Konkurrenz. Sie wurde in Zusammenarbeit mit einer osteuropäischen eBook-Community entwickelt, insofern ist auch davon auszugehen, dass das Gerät viel eher auf die tatsächlichen Nutzerbedürfnisse eingeht, als das bei den anderen Marken der Fall ist.
Unter EUR 200,– ist es derzeit leider auch nicht zu haben, eigentlich sogar fast gar nicht – noch fehlt wohl ein richtiger deutscher Distributor.
Ansonsten wird es eine ganze Menge neuer Geräte im Top-Segment geben, etwa das Bebook 2, in etwas fernener Zukunft einen eReader von iRiver oder eben die neuen Geräte von Sony.
Viel wichtiger für eine echte Etablierung des Marktes wären aber günstige Low-End-Geräte, zumal Kauf-eBooks hierzulande ja immer noch kaum oder gar nicht günstiger sind als ihre Hardcover-Pendants.
Immerhin: Bald gibt es richtige Konkurrenz. Vielleicht tut sich dann auch bei den Preisen was.

Ein Lese-Empfehlung zum Thema: Die News-Seite www.lesen.net, die ich eben erst entdeckt habe, ist eine gute Quelle für alles Neue zum Thema „eBooks und deren Lesegeräte“. Für Interessierte wärmstens empfohlen.

Montag, 14. September 2009

Zenphoto mit PicLens

Am Wochenende habe ich es vollbracht: Ich habe mir die Zenphoto-Galerie so angepasst, dass alles so aussieht, wie ich es will. Ich kann eigentlich weder PHP noch JavaScript noch aktuelles HTML mit CSS und all dem neumodischen Zeug, insofern war das nicht immer einfach, aber letztlich von Erfolg gekrönt. Das Ergebnis ist neben einem großen Lerneffekt für mich ein stellenweise fürchterlicher Hack, aber vielleicht haben andere trotzdem was davon, deshalb hier die Beschreibung meiner Änderungen und passende Downloads.

Alles fing damit an, dass ich feststellte, dass der Original-Default-Theme (Basis für meine Änderungen) eine feste Breite von 685 Pixeln benutzt. Wenn man die normale Bildansicht, wie ich, gerne  mit einer festen Bildhöhe von knapp 700 Pixeln gestalten möchte, sind querformatige Bilder zwangsläufig zu breit. Meine Version von image.php passt sich automatisch an die Breite des dargestellten Bildes an. (album.php ist davon nicht betroffen, es bleibt weiterhin bei 685 Pixeln.)
Dann wollte ich unbedingt PicLens lite, den Viewer von Cooliris, als Diashow einsetzen, aber aus irgendwelchen Gründen funktioniert der nicht mit dem Default-RSS-Stream von Zenphoto, obwohl man da ja Media-RSS aktivieren kann. (PicLens lite baut eine Diashow aus einem Media-RSS-Strem.)
Also habe ich mir eine rss.php irgendwo aus dem Netz geholt (wo weiß ich leider nicht mehr), von der klar war, dass sie PicLens unterstützt. Dass ich mir damit noch zusätzliche Probleme einfangen würde, war mir nicht klar.
Jetzt weiß ich, dass es vmtl. sinnvoller gewesen wäre, die wichtigen Dinge in die aktuelle rss.php zu übernehmen, statt die heruntergeladene rss.php nach meinen Wünschen anzupassen, aber ich werde die ganze Arbeit bestimmt nicht nochmal von vorn beginnen.
Problem ist nämlich: Die heruntergeladenen rss.php wurde anscheinend für eine ältere Version von Zenphoto geschrieben; Ergebnis war, dass sich alle RSS-Feeds immer auf die komplette Galerie bezogen, nicht auf das gerade gewählte Album, wie ich es gebraucht hätte. Dass sich diese Version so sehr von der aktuellen unterschied, merkte ich aber erst zum Schluss, als die ganze Arbeit schon getan war. Nun ja.
Nächster Punkt war noch, dass ich feststellte, dass PicLens a) nicht korrekt mit Optionen wie paused:true oder delay:5 gestartet werden kann, wenn man nicht gleichzeitig eine feedUrl mit angibt und b) nur schwarz anzeigt, wenn im Feed Videos vorkommen.
a) habe ich durch eine eigene Version von piclens.js lösen können, b) durch eine zusätzliche Änderung von template-functions.php, rss.php und den Aufruf in image.php und album.php.

Die Änderungen im Speziellen:
piclens.js: Unterstützt jetzt auch den Aufruf mit Optionen, wenn keine feedUrl angegeben wird (auch wenn ich das letztlich dann so gar nicht mehr gebraucht habe, weil ich sowieso eine feedUrl angeben muss).
rss.php: Spuckt PicLens-fähiges Media-RSS aus – so hatte ich es mir aus dem Netz geladen. Meine Änderung: mit der GET-Option novids=1 kann man dafür sorgen, dass die Videos ausgelassen werden. Außerdem wird der Feed (unabhängig von der entsprechenden Einstellung in den Zenphoto-Einstellungen) immer nach dem Datum der Fotos sortiert (aus EXIF), nicht nach der mtime der Dateien.
template-functions.php: Wenn "Album" als Option für printRSSLink angegeben wird, wird dem rss.php noch die Album-ID (als GET-Option albumnr) mitgegeben, damit es nur die Fotos des Albums ausspuckt. Als zusätzliche Option gibt es "AlbumSlides", dann wird ein RSS-Feed ohne Videos erstellt. Außerdem gibt es eine neue Funktion printRSSURL, die nur eine URL zum RSS-Feed ausspuckt, ohne Link außenrum. Als Parameter kann ebenso wie bei printRSSLink z.B. "Album" oder "AlbumSlides" angegeben werden.
image.php im Theme: Passt die Breite dem angezeigten Bild an. Zeigt einen Link an, um, mit dem aktuellen Bild startend, eine Diashow mit PicLens anzuzeigen. (Das Zenphoto-eigene Slideshow-Plugin sollte deaktiviert sein, sonst werden beide Links angezeigt.)
album.php im Theme: Zeigt einen Link zum Starten einer PicLens-Slideshow an, einen weiteren zum Download des Albums als ZIP (ZIP-Funktion muss aktiviert sein).

Hier die Downloads, falls das jemand wirklich auch so installieren möchte:
1) Zenphoto selbst: http://zenphoto.googlecode.com/files/zenphoto-1.2.6.zip
2) PicLens lite: http://lite.piclens.com/releases/current.zip (ZIP muss im Root des Webservers entpackt werden.)
3) Meine Version von piclens.js: http://www.zottel.net/downloads/piclens_js.zip (nach /lite/piclens.js installieren)
4) Die geänderten php.rss und zp-core/template-functions.php: http.//www.zottel.net/zenphoto_zottel_customfiles.zip (im Zenphoto-Verzeichnis auspacken)
5) Meine Version des Default-Themes: http://www.zottel.net/downloads/zottel_default_theme.zip (im themes-Verzeichnis von Zenphoto auspacken)

Vielleicht mache ich die ganzen Pakete irgendwann mal konformer zum Zenphoto-Standard, aber momentan fehlt mir die Lust, da noch einmal Arbeit reinzustecken.

Die meisten Jugendlichen sterben an Autos … ? Tun sie nicht.

Wenn man sich überlegt, woran weltweit wohl die meisten Jugendlichen sterben, kommen einem als erstes Krankheiten in den Sinn. Vor allem, weil es wirklich um alle jungen Menschen weltweit geht, also inklusive Entwicklungsländer. Hunger wäre natürlich auch noch eine Alternative.
Tatsächlich sterben über 10% und damit der größte Anteil der 10- bis 24-Jährigen bei Verkehrsunfällen.
Ohne das Ergebnis kleinreden zu wollen, zeigt sich hier aber wieder einmal, wie man eine Statistik so darstellt, dass die Ergebnisse genehm wirken. Gegen Verkehrstote kann man relativ unkompliziert und billig mit Anschnallpflichten, Geschwindigkeitsbegrenzungen, Untersuchungen der Fahrtüchtigkeit von Fahrzeugen und ähnlichem vorgehen. Bei Krankheiten ist das nicht so einfach, vor allem aber viel teurer.
Sehen wir uns die Zahlen der WHO-Studie, die von Spiegel Online wiedergegeben wird, ein wenig genauer an, so sind es offenbar eben doch die Krankheiten, die die meisten Jugendlichen dahinraffen: Nach Selbstmord auf Platz zwei folgen – Atemwegserkrankungen. Die Krankheiten wurden also praktischerweise auf einzelne Krankheitskategorien heruntergebrochen, Aids wird sogar ganz alleine gezählt. Warum also nicht Verkehrsunfälle mit Fahrrädern extra rechnen, solche, bei denen der Jugendliche im Auto saß, selbst Fahrer war, als Fußgänger erwischt wurde?
Schon die für Atemwegserkrankungen und (bei Frauen) Aids genannten Zahlen ergeben zusammen einen höheren Wert als die Verkehrsunfälle. Schade, dass Spiegel Online nicht zur Orginalstudie verlinkt, die Zahlen hätte ich mir gerne einmal angesehen.
Aus der Studie ist also sicher zu folgern, dass viel zu viele Jugendliche im Straßenverkehr umkommen. Verkehrsunfälle zur „häufigsten Todesursache“ zu erklären, wie Spiegel Online es tut, ist aber schlicht Blödsinn.
Entweder ist das schlecht recherchiert (ohne Nachdenken nachgeplappert, was die Presseagentur schrieb) oder bewusst schief dargestellt, um die Nachricht etwas sensationeller zu gestalten. In beiden Fällen kein Ruhmesblatt für den Jounalismus.

Freitag, 11. September 2009

Vorschlag zur Bücherdigitalisierung

Die Zeit ist reif – dass Bücher im allgemeinen überhaupt nicht digital zu haben sind, ist in der heutigen Zeit eigentlich eine Lächerlichkeit. Besonders verwerflich ist aber, dass Bücher, die von den Verlagen vergriffen gemeldet werden, d.h. nicht mehr gedruckt werden, schlicht verschwinden. Mit Glück kann man gebrauchte Exemplare ergattern, je kleiner aber die ursprüngliche Auflage des Buchs war, desto aussichtsloser dieser Versuch.
Es geht hier nicht um Massenauflagen: Bestseller sind ohnehin schon jetzt in eBook-Form zu bekommen, und ganz ehrlich, wenn sie verschwinden, ist das meist kein großer Verlust für die Menschheit.
Ein Autor aber, der für sein kleines, feines Buch einen Verleger gefunden hat, muss an diesen meist ziemlich umfangreiche Rechte abtreten. Das führt normalerweise dazu, dass er jahrelang keine Handhabe gegen den Verlag hat, wenn dieser beschließt, das Buch aus dem Programm zu nehmen – in den meisten Verträgen werden die exklusiven Verwertungsrechte über einen langen Zeitraum an den Verlag abgetreten. Erst, wenn der Verlag zum Beispiel zehn Jahre lang keinerlei Anstalten gemacht hat, das Buch irgendwie ans Publikum zu bringen, kann der Autor seine Verwertungsrechte zurückfordern.
Das aber wird ihm häufig nichts bringen. Verlage lassen Bücher ja nicht aus Boshaftigkeit auslaufen, sondern weil es sich nicht mehr rechnen würde, das Buch nachzudrucken, weil also nicht mehr mit einem ausreichenden Verkauf zu rechnen ist.
Deshalb wird es auch schwer sein, einen anderen Verlag für den Titel zu finden – es sei denn, man verlegt ihn selbst, was aber kein Zuckerschlecken ist, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Buchhandlungen sind sehr häufig den Selbstverlegern gegenüber nicht sehr aufgeschlossen, außer man schaut selbst vorbei und macht gute Angebote. Das ist aber natürlich höchstens auf regionaler Ebene machbar.
Eine tolle Lösung für Autoren wie Kunden wäre ein großes Online-Portal, wo alles digital zu haben ist, was es gedruckt nicht mehr gibt – natürlich gegen Geld, solange die Werke noch urheberrechtlich geschützt sind. Der einzelne Autor könnte, je nachdem, wieviel er selbst zur Digitalisierung seiner Werke beigetragen hat, den entsprechenden Anteil an den Umsätzen bekommen, entweder direkt oder über einen Schriftstellerverband.
Ein Autor verdient (mit großen Schwankungen nach oben und unten) heute in Deutschland ungefähr 8% des Ladenpreises beim Verkauf eines Buchs; das ist ein Großteil des Gewinns, den der Verlag mit diesem Buch erzielt. Wenn er selbst die Verwertungsrechte für digitale Vermarktung nicht mehr besitzt (was fast immer der Fall sein dürfte), müsste es eine Verpflichtung für Verlage geben, spätestens nach Einstellung des Verkaufs des Titels durch den Verlag eine digitale Version zu publizieren; besser noch von Anfang an. Andernfalls müssen die Rechte an den Autor zurückfallen.
Wenn es dann einfache Möglichkeiten gäbe, über verschiedene (!) Dienstleister eine digitale Version einfach selbst zu publizieren, wäre die ideale Situation geschaffen.
Ich finde Googles Ansinnen grundsätzlich sehr gut, nicht mehr auf dem Markt erhältliche Bücher wieder der Öffentlichkeit zuzuführen. Wichtig ist dabei aber, dass es nicht zu einer Googleschen Monopolstellung kommt, wie es der Vergleich wohl vorsieht, über den jetzt ein US-amerikanisches Gericht zu entscheiden hat.
Vielleicht wäre es ein guter Ansatz, zu diesem Zweck staatliche Lizenzen an einige wenige Unternehmen zu vergeben, die es erlauben, solche Buchdatenbanken zu betreiben. Um das Angebot einheitlich zu halten, müsste es dabei verpflichtend für die Betreiber sein, die Angebote aller anderen Anbieter ebenfalls zu indizieren.
So wäre Offenheit für mehrere Anbieter und Wettberwerb geschaffen, ohne auf eine staatliche Überwachung zu verzichten. Zudem wären (mehrere) zentrale Suchmöglichkeiten für Kunden vorhanden, die aber immer den gesamten erhältlichen Datenbestand auflisteten. Und nicht zuletzt würden die dürftigen europäischen Ansätze zu dem Thema (Europeana) von der viel zu langsamen und massiv unterfinanzierten staatlichen Umsetzung an private Unternehmen übergehen, auch wenn es den Staaten wie auch offiziellen Verbänden wie etwa dem Börsenverein des deutschen Buchhandels weiterhin unbenommen bliebe, selbst ebenfalls solche Angebote zu schaffen.
Die staatliche Kontrolle über dieses sensible Thema bliebe gewahrt (Lizenzentzug möglich) und alle Anbieter wären verpflichtet, ihren Kunden auch das zu zeigen, was die Konkurrenz im Programm hat.
Den Verlagen, die sich digitale Verwertungsrechte gesichert haben, bliebe die Möglichkeit, diese auch zu nutzen. Hinzu käme eine Verpflichtung, dies auch zu tun, andernfalls der Rückfall der Rechte an den Autor. Dem müssten von den lizensierten Buchdatenbankunternehmen verpflichtend einfache Möglichkeiten geboten werden, sein Werk digital zu veröffentlichen. Kümmert er sich nicht darum, sollten die Unternehmen nach einer gewissen Zeit das Recht erhalten, das Werk gegen Zahlung von Tantiemen an Verwertunggesellschaften wie die VG Wort selbst zu verwerten.
Der Urheber muss einer digitalen Verwertung seiner Werke natürlich auch widersprechen können, was er wiederum bei einem der Unternehmen tun könnte, die diese Daten verpflichtend miteinander abgleichen müssten.
So etwas wäre europaweit sicher machbar. Die ganze Welt einzuschließen wäre wohl etwas weit gegriffen, aber ein sinnvolles System in Europa oder sogar in einzelnen Ländern ist immer noch besser als der chaotische Wildwuchs, der in diesem Bereich momentan anzutreffen ist.

Ist diese Idee so abwegig? Einen ähnlichen Vorschlag habe ich in der Diskussion um dieses Thema noch nie gehört. Warum eigentlich?

N900 nur ohne Branding

Laut aktuellen Gerüchten soll es den Netzbetreibern beim Nokia N900 nicht erlaubt werden, die Geräte per Branding an ihre Bedürfnisse anzupassen.
Na, das ist doch mal sinnvoll. Nokia geht mit diesem Gerät wirklich in unglaublichem Maße auf die Verbraucher zu. So ein Gerät ohne Einschränkungen, wie man es sich immer gewünscht hat, war schon lange überfällig.

Bei Gorleben geschummelt

Dass bei der ursprünglichen Bewertung von Gorleben als Endlager für hochradioaktive Abfälle einiges nicht mit rechten Dingen zuging, dürfte mittlerweile jedem bekannt sein. Spiegel Online liefert eine schöne Zusammenfassung der bisher bekannten politischen Einflussnahmen auf ein entsprechendes Gutachten 1983.
Besonders interessant finde ich, wie von politischer Seite die Hinweise der Wissenschaftler auf möglichen Eintritt von Wasser und Laugen als „vermutlich hypothetisch“ bezeichnet werden; man solle das doch bitte weniger betonen. In der Asse sieht man heute schön, wie hypothetisch diese Befürchtungen wirklich sind.
Es ist wirklich unglaublich, wie vor den Gefahren ganz absichtlich Augen und Ohren verschlossen wurden und werden, wie sogar verhindert wird, dass solche Bedenken an die Öffentlichkeit geraten. Die Atomlobby ist in Deutschland eben immer stark gewesen.
Warum es immer noch viele Menschen gibt, die nach all dem, was mittlerweile aus verschiedensten Kraftwerken, Endlagern und von deren Betreibern bekannt ist, den Atombefürwortern glauben schenken, ist ein großes Rätsel für mich. Natürlich ist Stromerzeugung en gros ohne Kohledioxid-Ausstoß eine nette Vorstellung, aber warum sollte man sich das mit noch viel größeren Problemen erkaufen?
Weil man selbst nicht mehr leben wird, wenn diese Probleme akut werden, vermutlich.

Nie wieder Mond?

Und wo wir schon dabei sind: Egal, ob schon Amerikaner auf dem Mond waren oder nicht, sie werden wahrscheinlich so schnell nicht wieder dort landen. Zwar hatte George W. Bush vollmundig verkündet, dass die USA bis 2020 eine erneute Mondlandung anstrebten (auch als Training zur Forschung für Marsflüge), eine Expertengruppe hat jetzt aber festgestellt, dass die dafür bislang eingeplanten Geldmittel niemals ausreichen werden.
Konkret bräuchte die NASA zusätzlich drei Milliarden Dollar – pro Jahr. Na viel Spaß.
Gefunden bei Spiegel Online

Verschwörungstheoretiker überzeugt Armstrong von der Mondlüge (not)

Wie Spiegel Online berichtete, sind zwei Bangladescher Boulevardzeitungen auf die Satireseite The Onion hereingefallen. Wenn man die Seite nicht kennt, mag das bei manchen Artikeln tatsächlich leicht passieren; es klingt oft wunderbar seriös und echt. Aber bei diesem Artikel?
Kurz zusammengefasst hat es ein Verschwörungstheoretiker laut The Onion geschafft, Neil Armstrong davon zu überzeugen, dass er sich die ganze Mondlandung nur eingebildet hat. Wunderbare Vorstellung. :-)
Nun ja, von Boulevardzeitungen kann man eben nicht viel erwarten …

Mittwoch, 9. September 2009

Fotogalerie-Software [Update]

Update: 4images-Bewertung ist jetzt auch fertig, siehe unten.

Natürlich brauche ich jetzt auch gute Software, um meine Bilder auf meinem Dreamhost-Server darzustellen.
Bislang ausprobiert habe ich Gallery und Zenphoto und 4images.
Coppermine und Plogger fielen raus, weil sie keinen ZIP-Download ganzer Alben anbieten, was mir aber wichtig ist. Am besten wäre eigentlich der ZIP-Download ausgewählter Bilder, weil meine Alben teils sehr groß sind. Das können Gallery und 4images, aber ersteres ist nicht sehr hübsch gelöst, und letzteres gefällt mir allgemein nicht.
Meine bisherigen Eindrücke:

Gallery:
Unglaublich umfangreich, aber auch entsprechend umständlich. Die mitgelieferten Themes sind teils ganz nett, aber was richtig tolles habe ich nicht gefunden. Lange Einarbeitungszeit.
Ich würde meine Alben gerne rudimentär vor allgemeinem Zugriff schützen und wollte dafür die Passwort-Funktion benutzen. Das hatte aber, je nach sonstigen Einstellungen, nur zur Folge, dass die geschützten Alben entweder gar nicht oder voll sichtbar waren. Zu einer Passworteingabe wurde ich nie aufgefordert. Das ließe sich bestimmt irgendwie lösen, aber eine kurze Google-Suche brachte keine Ergebnisse, es gab auch keine Fehler im Server-Log, und ich habe keine Lust, für so eine eigentlich einfache Funktion viel Zeit zu verschwenden.
Alternativ kann man einen User gegen Bearbeitung der Userdaten schützen und ihn somit als Gast-User benutzen. Damit lässt sich ein weiterer Wunsch aber nicht erfüllen: Ich möchte, dass sich User registrieren können und dann das Recht bekommen, Bilder hochzuladen. Es gibt dazu eine Usergruppe für registrierte Benutzer, der alle Nutzer automatisch angehören, wenn sie registriert sind, d.h. über ein Passwort verfügen. Dazu gehört dann aber auch mein Gastnutzer. Blöd.
Über eine Warenkorb-Funktion können Bilder (und theoretisch auch ganze Alben) gesammelt werden, um sie dann als ZIP herunterzuladen. Leider ist das wirklich als Warenkorb gestaltet, was für professionelle Fotografen ja ok sein mag, die für die Blider am Schluss wirklich auch Geld verlangen. Meine Familie würde es aber nur verwirren, einen Einkaufswagen präsentiert zu bekommen wie in einem Online-Shop. Zudem fügt sich das in dem von mir auserkorenen Theme ganz und gar nicht wohlgefällig ein, um genau zu sein: Es wirkt extrem störend und hässlich.
Sehr praktisch wäre die WebDAV-Funktion; damit könnte man aus iPhoto direkt in die Galerie exportieren.
Fazit:
Groß, umständlich, Feature-reich. Einige meiner Wünsche lassen sich ohne eigene Anpassungen trotzdem nicht verwirklichen.

Zenphoto:
Zu allererst hat Zenphoto mit den Default-Themes ein sehr hübsches Aussehen: Reduziert, einfach, edel. Einige sehr hässliche Themes werden aber auch mitgeliefert, man hat also die Wahl.
Die Passwortfunktion für Gäste (egientlich ein Gast-User) funktioniert hier wie gewünscht, und man kann festlegen, welche Rechte neu registrierte User bekommen. Alles – zumindest im Vergleich zu Gallery – schön, einfach und problemlos.
Viele der netten Plugin-Features wie zum Beispiel Album-Download als ZIP werden leider von den meisten Themes nicht unterstützt. Da die Themes aber recht einfach zu verstehen und problemlos anpassbar sind, ist es kein größeres Problem, die Funktionen selbst nachzurüsten.
Bei vielen Themes ist leider eine feste Breite von zum Beispiel 685 Pixeln eingestellt, was zum Problem werden kann, wenn man die Bilder größer darstellen möchte. Mit ein wenig Basteln war es aber schnell geschafft, hier eine dynamische Anpassung vorzunehmen.
Der ZIP-Download funktioniert nur für komplette Alben. Mehr hatte ich bei MobileMe auch nicht, aber jetzt, wo ich gesehen habe, dass es auch besser geht, wäre das eigentlich schon ganz nett.
Die mitgelieferten Slideshow-Player (über Flash oder Javascript) finde ich dagegen eher unterdurchschnittlich, da habe ich in manchen Gallery-Themes wesentlich hübscheres gesehen. Falls ich mich für Zenphoto entscheide, werde ich wohl versuchen, mir das rüberzuportieren.
Fazit:
Sehr einfach, sehr hübsch, kann fast alles, was ich haben möchte. Auf jeden Fall ein guter Tipp für jeden, der schnell und ohne großen Aufwand eine Galerie auf seinen Server setzen möchte.

4images:
Diese Galerie hat sich bei mir ziemlich schnell disqualifiziert. Nicht, weil sie schlecht wäre, aber das ganze Konzept ist nicht nach meinem persönlichen Geschmack.
Fängt schon damit an, dass es nicht Alben, sondern Kategorien gibt, was mir irgendwie sehr widerstrebt.
Dazu die optische Aufmachung des Default-Themes, die sehr an Forum-Software erinnert und weniger einen hübschen Rahmen für meine Fotos bietet. Klar, es gibt bestimmt andere Themes, aber so weit bin ich jetzt gar nicht erst gekommen.
Im Default-Theme kann man zum nächsten Bild nur ganz am unteren Seitenrand schalten und muss vorher über das Kommentarformular usw. drüberscrollen. Somit ist kein „gemütliches Durchklicken“ von einem Bild zum nächsten für den Betrachter möglich. Klar, könnte man ändern, aber über sowas muss man doch bei der Gestaltung eine Themes nachdenken?
Am wichtigsten aber: Außer Thumbnails sind die Bilder immer in nur einer Größe zu sehen. Das ist für mich der Hauptgrund, mich gar nicht erst tiefer in diese Software hineinzuarbeiten. Für mich ist wichtig: Es muss Thumbnails geben, eine Größe zum Betrachten am Bildschirm und eine Größe zum Download, d.h. die Originalgröße meines Bildes.
Fazit:
Für manchen Zweck sicher nicht schlecht, aber für den hier geplaten Einsatz ungeeignet.

Also werde ich erstmal bei Zenphoto bleiben. Wenn ich einen passenden Theme für mich erstellt habe, werde ich ihn auch zum Download zur Verfügung stellen.

Hoster gefunden: Dreamhost

Ich wollte meine Suche schon aufgeben und doch bei MobileMe bleiben, weil ich bei Hostern mit viel Platz zunächst nur Angebote fand, die mich letztlich mehr gekostet hätten als MobileMe.
Schließlich stieß ich dann zunächst auf Marblehost, dessen Versprechungen zumindest sehr gut klingen, und sehr günstig ist das Angebot auch. Bei dem Versuch, mehr über Erfahrungen mit diesem Hoster herauszufinden, wurde ich dann aber stutzig: Nirgends auch nur eine einzige negative Bewertung, und fast alle Postings zu Marblehost in verschiedenen Foren klingen sehr deutlich so, als ob sie von der Vertriebsmannschaft des Hosters verfasst wurden. Einzelne Postings habe ich sogar wortwörtlich identisch in verschiedenen Foren gefunden. Die einzigen Posts, die negative Anklänge haben, sind solche von Leuten, die sich wundern, dass alle Posts zu Marblehost so gleich klingen.
Seltsam, seltsam. Was die Firma anbietet, klingt grundsätzlich sehr gut, aber was ich im Internet so fand oder eben nicht fand, hat mich misstrauisch gemacht, und ich habe lieber die Finger davon gelassen.
Wirklich fündig geworden bin ich dann bei Dreamhost. Wenn man sich für zwei Jahre verpflichtet, zahlt man $ 8,95/Monat für beliebig viel Platz und beliebig viel Traffic, beliebig viele MySQL-Datenbanken, mailman-Mailinglisten, IMAP/POP3-Mailboxen, sogar einen Jabber-Server kann man sich installieren. Beim aktuellen Dollarkurs sind das ca. EUR 75,–/Jahr.
Der Platz muss allerdings im Zusammenhang mit Web-Angeboten genutzt werden, als Online-Festplatte oder ähnliches darf man das Angebot nicht nutzen. Wenn man zuviel Bandbreite in Form von CPU oder Datenbankbelastung verbrät, kann es sein, dass man aufgefordert wird, auf einen eigenen Server upzugraden (virtuelle Maschine), ansonsten gibt es eigentlich überhaupt keine Einschränkungen.
Shell-Zugang ist auch dabei, inkl. Zugriff auf C-Compiler, damit man sich benötigte Soft direkt auf dem Server kompilieren kann. Zu diesem Preis ist das natürlich shared hosting, aber über das Tempo kann mich bislang überhaupt nicht beklagen.
Der absolute Hammer ist der Support: Meine bislang zwei Anfragen wurden jeweils innerhalb einer Viertelstunde beantwortet. Sowas habe ich wirklich noch nie erlebt. Gut, mag sein, dass Kunden in der zweiwöchigen Trial-Periode bevorzugt behandelt werden, aber ich hatte ich im Netz auch schon Gutes über den Support gelesen. Wie die das zu dem Preis machen, ist mir schleierhaft.
Aber gut fühlen darf man sich trotzdem: Die Firma gehört ihren Mitarbeitern und arbeitet CO2-neutral. Bislang echt spitze; ich hoffe, dass meine weiteren Erfahrungen mit dem Hoster so positiv bleiben.

Heutiges Music Event von Apple

Wei schon seit einigen Jahren Tadition, findet heute wieder das spätsommerliche Music Event von Apple. Wenn man den Gerüchten glauben kann, werden wohl vor allem neue iPods (touch und nano) mit Kameras sowie Apples neuer Musikalbum-Container namens Cocktail vorgestellt, der neben den Songs eines Albums zusätzliche Inhalte wie Artwork, Videos, Texte usw. enthalten soll.
Für mich ein eher uninteressantes Event, da dieser Teil von Apples Produkportfolio für mich persönlich unwichtig ist. Nett wren natürlich die Internet Tablets, von denen in verschiedenen Gerüchten die Rede war, aber die werden wahrscheinlich erst nächstes Jahr erscheinen.

Samstag, 5. September 2009

Schweinegrippe: Doch langsam Einsicht in der Politik?

Nach einem Bericht von Spiegel Online regt sich mittlerweile endlich Widerstand gegen das sinnlose Verpulvern von Milliarden zum Kauf von Schweinegrippe-Impfdosen. Bin gespannt, ob die Gesundheitspolitiker der Länder wirklich das Rückgrat haben, sich gegen diese Verschwendung zu wehren.
Wie im Artikel auch so schön steht: Um nicht blöd dazustehen, sollte es letztlich doch schlimmer kommen als es jetzt aussieht, ist es Politikern oft lieber, die Steuer- bzw. in diesem Fall v.a. Krankenkassengelder sicherheitshalber mit vollen Händen aus dem Fenster zu werfen.
Bemerkenswert ist vor allem folgendes Zitat aus dem Artikel:
Auch unter Virologen macht sich Nachdenklichkeit über die bislang eher schwach verlaufende Schweinegrippe-Pandemie breit. "Niemand hat damit gerechnet, dass diese Pandemie so milde verläuft", so Stefan Becker, Leiter des renommierten Instituts für Virologie der Universität Marburg, zum SPIEGEL. "Wahrscheinlich hätten wir früher gar nicht gemerkt, dass es zurzeit eine Pandemie gibt", sagt Virologe Becker. "Das ist in der Vergangenheit sicher häufiger passiert."
Genau das: Pandemien wie diese hat es sicher schon öfter gegeben. Glücklicherweise hat es wegen des milden Verlaufs früher aber niemand gemerkt. Und, na sowas, keiner lief mit Mundschutz rum, keine ganzen Städte wurden lahmgelegt, und vor allem warf niemand mit Milliarden um sich, um die Menschheit vor dieser ach so fürchterlichen Gefahr zu retten.
Schöne neue Welt.

N900-Videos

Bisher das aufschlussreichste Video, das ich gesehen habe, kommt von jkkmobile.com:



Sieht insgesamt recht tauglich aus.
Nicht weiter verwunderliche Erkenntnis: Flash ist ja schön und gut, aber selbst der 600-MHz-Prozessor des N900 ist zu langsam, um Flash-Videos sinnvoll darstellen zu können. Apple hat schon recht: Flash ist einfach nicht performant genug für solche Geräte.

Im folgenden Video ist das besondere, dass man zumindest ein bisschen was vom Kalender sehen kann, für mich immer ein wichtiger Punkt. Sieht auch ganz gut aus. Außer Exchange aber wiederum nichts genannt, womit das Gerät synchronisieren kann.


Freitag, 4. September 2009

Lesenswerte Links: Die UdSSR und die Atombombe

Spiegel Online veröffentlicht einen GEO-Epoche-Artikel über den Bau der ersten Atombombe in Russland.

Nokia N900: Applikationen? Sync?

Seit ich von diesem Gerät Wind bekommen habe, wüsste ich gerne immer neue Details zu dem, was da wirklich zu erwarten ist. Anders als früher ist es mir herzlich egal, wie das OS heißt, auf dem es läuft – Hauptsache es ist offen und die Bedienung ist gut.
Bei letzterem habe ich noch ein bisschen Zweifel. Ich hoffe, dass die mitgelieferten Applikationen einiges drauf haben, denn ich bin mir nicht ganz sicher, was man von der Entwickler-Community erwarten kann.
Sicher: Man wird blitzschnell einen OpenSSH-Server haben, Massen von nützlichen Command-Line-Programmen, mich würde es nicht einmal wundern, wenn man sehr bald Web- und/oder Mailserver auf dem Gerät installieren könnte.
Das ist aber nicht das, was ich auf einem Smartphone/PDA brauche. Da hat ein gutes UI oberste Priorität, damit die täglichen Aufgaben flott von der Hand gehen – also eben keine Programme, die einfach vom Desktop portiert wurden, ohne dass am UI groß Anpassungen vorgenommen wurden, sondern Software, die extra für die mobile Anwendung entwickelt wurde. Und, ganz unabhängig von Desktp oder PDA, Open-Source-Entwickler, wie sie wohl die Mehrheit der Maemo-Entwicler darstellen, waren noch nie Könige des UI-Designs.
Es muss nicht hübsch sein, aber es muss praktisch sein.
Ich hatte ja mal einen Sharp Zaurus, einen Linux-PDA, also. Die Theorie war nett, die Praxis fürchterlich. Fast alles, was es so gab (abgesehen von etwas mehr als einer Hand voll kommerzieller Apps, die aber UI-technisch auch alles andere als perfekt waren), war von der Bedienung her einfach nicht für so ein kleines Gerät geeignet. Das war mit großem Abstand der schlechteste PDA, dne ich je mein eigen nannte, und ich hatte viele.
Ich hoffe, die Open-Source-Community und speziell die Maemo-Community hat da inzwischen dazugelernt. Ein kurzer Blick in das, was für Maemo 4 so angeboten wird, zeigte immerhin beispielsweise GPE, eine Productivity Suite mit Kalender, Adressbuch und vielem mehr, die offenbar extra für mobile Geräte entwickelt wurde. Ich habe das nie live gesehen, kann also überhaupt nicht einschätzen, ob das benutzbar ist, aber immerhin klingt das schonmal anders als das, was zu meinen Zaurus-Zeiten so erhältlich war.
Und natürlich hätte ich gern gute Connectivity zum Mac. Bisher habe ich dazu noch überhaupt nichts gelesen. Cloud-Zeug wie bei MobileMe brauche ich nicht wirklich; andererseits wäre es schon nett, wenn man die Snychronisation nicht immer manuell anstoßen müsste. Da kommt einem natürlich gleich ein automatischer Sync in den Sinn, sobald sich Mac und Telefon im heimischen Netz gegenseitig finden – Sachen in dieser Art ließen sich ja bei der offenen Plattform des N900 problemlos machen, solange auch die Datenbanken der Nokia-Applikationen dokumentiert sind oder am besten gleich eine API bieten.
Das sind alles Dinge, die sich noch ergeben müssen.
Aber eines scheint den Smartphone-Markt schon jetzt aufzurütteln: Eines neues Smartphone-OS, wie es aussieht mit echtem Potential, und das komplett offen. Sowas gab es schon lange nicht mehr. Und es ist eine echte Chance für Nokia, den absteigenden Ast zu verlassen.

Aktuellere Informationen hier.

Donnerstag, 3. September 2009

Gibt es bald lasergekühlte Gaskühlschränke?

wissenschaft.de berichtet, dass es Forschern gelungen ist, ein schon vor dreißig Jahren theoretisch beschriebenes Verfahren in die Praxis umzusetzen: Die Kühlung von Gasen durch Laserlicht.
Ich muss gestehen, dass ich etwas verwirrt bin; aus irgendeinem Grunde hatte ich gedacht, dass das schon lange die Standardtechnik sei, um sehr tiefe Temperaturen zu erreichen. Aber das muss ich wohl irgendwie verwechselt haben. Wer sich vorstellen kann, auf was sich diese dunkle Erinnerung in meinem Nicht-Physiker-Hirn tatsächlich beziehen könnte, kläre mich bitte in den Kommentaren auf.
Jedenfalls klingt das ganze sehr interessant: Sollte es möglich sein, diese Technik für die Massenproduktion tauglich umzusetzen, könnten sehr kleine Kühlschränke mit großen Kühlleistungen entstehen, die zudem – wenn ich das richtig verstanden habe – wesentlich effizinter arbeiten würden als die derzeit üblichen Kompressorkühlschränke.
Da die Kühl- und Gefrierschränke zu den größten Stromverbrauchern im Haushalt gehören, wäre das auf jeden Fall begrüßenswert.
Update: Gestern wurde auch im Deutschlandfunk über diese Entwicklung berichtet. Dort wurde dazugesagt, dass eine ähnliche Technik schon bislang eingesetzt wurde, aber nur bei sehr geringer Dichte der Gase, also nicht unter Druck. Wahrscheinlich habe ich das gemeint.

Lesenswerte Links: Winzige Kunstwerke

Spiegel Online: Mikro-Kunstwerke: Herr der Ringe. Absolut unglaublich.

Mittwoch, 2. September 2009

Inglorious Basterds

Eigentlich wollte ich den Film ja gar nicht sehen. Die Vorschau, in der Brad Pitt von seinen Männern je 100 Naziskalps fordert, erschien mir doch etwas zu platt.
Dann bin ich doch mitgekommen, und ich habe es nicht bereut. Ein wunderbar unverkrampftes Werk des tiefschwarzen Humors präsentiert uns Tarantino hier, und wer derartige Späße verkraftet, kommt mehr als nur auf seine Kosten.
Ein fröhlich kichernder Hitler, der sich bei der großen Filmvorführung über abgeschossene Gegner freut, ist einfach urkomisch, zumal er gerade erst einen seiner Soldaten um einen Kaugummi gebeten hat.
Auch ansonsten lebt der Film stark von der absurden Übertreibung, nicht zuletzt in der Tarantino-üblichen Brutalität, die viele Szenen begleitet. Trotzdem hatte ich schon lange nicht mehr so viel Spaß im Kino.
Die nachdenklichen Untertöne fehlen aber ebenfalls nicht. Der amerikanische Anführer bleibt in seiner Brutalität nicht weniger ambivalent als sein Gegenspieler, der „Judenjäger“ Hans Landa. Tarantino geht nicht so weit, dass man als Zuschauer an irgendeiner Stelle des Films versucht wäre, sich auf die Seite der Deutschen zu schlagen, aber gut und böse sind, wie immer bei Tarantino, eigentlich nicht wirklich auseinanderzuhalten.
Der Film ist ein echtes Kunstwerk: Tiefschwarz, respektlos, spannend und unendlich komisch. Er sei allen, die diese Art von Humor lieben, wärmstens ans Herz gelegt.


Dienstag, 1. September 2009

Snow Leopard: Programme laufen

Nachdem ich mir hier einige Gedanken gemacht hatte, mit welchen Programmen es wohl Probleme geben könnte, läuft mittlerweile alles zur Zufriedenheit.
Meine Frau hat heute erstmals MacGiro benutzt. Zwar gab es die „üblichen“ Probleme mit dem Mac-OS-X-Treiber für den ReinerSCT-Kartenleser. Der hat schon unter Leopard (PowerPC) immer gezickt, funktionierte beispielsweise grundsätzlich nur, wenn man das Gerät erst reinsteckte, nachdem der iMac aus dem Schlaf geweckt wurde (man konnte den Leser nicht steckenlassen), und MacGiro stürzte seinerseits ab, wenn man den Leser erst einsteckte, wenn MacGiro schon dabei war, nach dem Leser zu suchen usw. Genau solche Dinge sind heute auch passiert, aber letztlich hat meine Frau Überweisungen abschicken und Auszüge abholen können. Also weiterhin kein toller Zustand, aber es ist auch nicht schlechter als unter Leopard. Evtl. wäre da doch einmal die Anschaffung eines anderen Kartenlesers zu überlegen.
Ansonsten läuft alles wie gewünscht, selbst EyeTV 2.5.
Der untengenannte Spotlight-Fehler macht mir noch etwas Sorgen, aber bislang habe ich das sonst von niemandem bestätigt bekommen.

Probleme mit Spotlight unter Snow Leopard?

Na, was ein Glück – ich habe meine MacGiro-Lizenz doch wieder gefunden. Hätte mich auch schwer gewundert, wenn ich sie nicht mehr gehabt hätte; solche Mails hebe ich immer auf.
Nur: Spotlight kannte die Mail nicht. Sie steckte in den E-Mail-Ordnern eines alten Mail-Accounts, den ich nicht mehr benutze. Andere IMAP-Folder des gleichen Accounts hatte Spotlight indiziert, offenbar aber nicht den eigentlich wichtigen „Saved“-Ordner, in dem ich solche Sachen immer unterbinge. Deshalb hatte ich dann auch die seltsame Situation, dass ich zwar eine Mail an den med-i-bit-Support fand, in der ich um ein Update meine Light-Version auf die Vollversion gebeten hatte (Gensendet-Ordner), nicht aber die Antwort mit dem Lizenzschlüssel. Erst, als ich übers Terminal „per Hand“ mit grep im Saved-Ordner suchte, fand ich die benötigte Mail.
Das klingt für mich ein wenig alarmierend – auf Spotlight muss man sich schon verlassen können.
Es hatte mich schon ein wenig gewundert, dass bei meiner ersten Spotlight-Suche (da ging es um etwas anderes), plötzlich der Punkt in der Lupe erschien, der anzeigt, dass Spotlight noch am Indizieren ist. Der war vorher nicht dagewesen und verschwand nach ca. einer Minute wieder.
Möglicherweise habe ich den Rechner einmal neu gestartet, während Spotlight noch am Indizieren war – aber selbst wenn, das sollte ja kein Problem darstellen.
Ich lasse die Platte jetzt komplett neu indizieren. Das kann man machen, wenn man in den Spotlight-Einstellungen via „Privatsphäre“ die Platte vom Suchen ausschließt, ein bisschen wartet und dann den Eintrag für die Platte wieder rausnimmt. Bin gespannt, ob danach alles da ist.