Mit dem neuen iMac nenne ich jetzt natürlich auch iLife 09 mein eigen. Besonders gespannt war ich auf die Gesichtserkennungsfunktion und erhoffte mir davon ein einfaches Versehen meiner > 5000-Bilder-Bibliothek mit Personen-Stichwörtern.
Leider funktioniert das aber nicht so gut, wie ich es mir gewünscht hätte.
Hat man nur ein Bild einer Person passend getaggt und lässt iPhoto dann mögliche andere Bilder vorschlagen, hagelt es (natürlich) riesige Mengen von false positives. Hat man aber mehrere (> 10) Bilder zugeordnet und gleichzeitig viele noch unkategorisierte Bilder in der Bibliothek, ist die Vorschlagefunktion aus Zeitgründen nicht nutzbar.
Ich habe das einmal mit meiner Tochter versucht, der zu diesem Zeitpunkt 211 Bilder zugeordnet waren. Katalogisiert hatte ich da ungefähr ein Zehntel meines Bildbestandes (die neuesten 10%, deshalb so viele Kinderbilder). Ich startete die Vorschlagsfunktion und ging ins Bett. Als ich über sechs Stunden später wieder an den Computer zurückkehrte, hatte sich iPhoto noch immer nicht zu Vorschlägen durchgerungen.
Bleibt also nur, die Fotos eins nach dem anderen durchzugehen und die Gesichter, die iPhoto erkannt hat, den passenden Personen zuzuordnen. Wenn man es mit der Tastatur bedient, ist das UI dazu recht flott, zumal es automatisch Adressbucheinträge oder eben schon benutzte Namen vorschlägt, wenn man zu tippen beginnt.
Was immer wieder für Verzögerungen sorgt, ist allerdings die Tatsache, dass iPhoto relativ häufig gar nicht erkennt, dass an einer bestimmten Stelle ein Gesicht ist, vor allem, wenn die Kontraste zu stark sind (teilweise sonnenbeschienen) oder der Kopf schräg gehalten wird.
Dann muss man selbst einen Rahmen ziehen, was zusätzlich dadurch erschwert wird, dass Apple hier eine sehr blödsinnige UI-Entscheidung getroffen hat: Man zieht nicht etwa ganz normal ein Rechteck mit der Maus – nein, Bewegungen nach unten vergrößern die Box auch gleichzeitig nach oben, genauso rechts/links. Das erschwert es massiv, einen passenden Rahmen zu erstellen und sorgt für unnötigen Zeitverlust.
Es wäre außerdem wesentlich schneller, wenn man einfach selbst einen Rahmen ziehen könnte. Statt dessen klickt man auf „Fehlendes Gesicht hinzufügen“ und hat dann schon einen fertigen Rahmen in der Bildmitte, denn man verschieben und in der Größe anpassen muss. Das ist wirklich ziemlich unglücklich gelöst.
Grundsätzlich schlägt iPhoto schon einen Namen vor, wenn es glaubt, eine Person in einem Gesicht erkannt zu haben. Tatsächlich liegt iPhoto hier in 95% der Fälle richtig. Dummerweise schlägt es aber nur sehr selten überhaupt einen Namen vor. Meistens steht einfach nur „Unbenannt“ unter dem Gesicht, nur etwa jedes 20. bis 25. Gesicht versieht iPhoto von selbst mit einem Namen.
Letztlich handelt es sich also um nicht viel mehr als um eine Verschlagwortungsfunktion. Die nimmt einem etwas Arbeit ab, generiert aber auch zusätzliche.
Schade. Das hatte ich mir netter vorgestellt.
Montag, 24. August 2009
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Hallo, habe das Problem gelöst. Also es geht wirklich mit dem Programm Iphoto library Manager.
AntwortenLöschenDie Library mit dem Programm rebuilden lasssen und schon funktioniert es.
Er behält auch alle möglichen Einstellungen die bereits getätigt wurden, also einfach machen.
Trotzdem nicht schön das man dafür erst groß in anderen Foren stöbern muss.
Nachdem ich inzwischen alle Bilder getaggt habe, schlägt er mir bei neuen Bildern häufiger Namen vor, liegt dann aber auch alles andere als immer richtig.
AntwortenLöschenEs besteht also keine Notwendigkeit, dafür kostenpflichtige Software zu kaufen, wenn man nicht deren andere Funktionen benötigt (die ja durchaus teils nicht schlecht klingen).