Da wir seit einem Jahr zu dritt sind, wird es langsam ein wenig eng, in unserer Wohnung. Obwohl, eng ist eigentlich übertrieben – ehrlichkeitshalber muss man wohl sagen, dass ein gewisser Luxus eben eine schöne Sache ist. Mit Luxus meine ich hier ein viertes Zimmer, das doch eine ganz angenehme Sache wäre:
Ein Schlafzimmer, ein Wohnzimmer, ein Kinderzimmer – und dann eben noch ein Computerzimmer, wo ich mich abends auch einmal zurückziehen kann und nicht ständig vom Fernseher gestört werde, den meine Frau abends gerne nutzt. Sei es zum Lesen oder eben zum Computern. Und mit einem Schlafsofa kann man dort dann auch Freunde oder Verwandte für die eine oder andere Nacht unterbringen.
Anyway, seit ca. einem Dreivierteljahr sind wir also auf Wohnungssuche. Ja, das ist lang, aber wir sind eben anspruchsvoll – schließlich soll das für möglichst lange Zeit unsere Bleibe werden, am besten für Jahrzehnte. Das will gut überlegt sein.
Mindestens vier Zimmer also, besser mehr, denn wahrscheinlich werden wir auch irgendwann zu viert sein. Eher ländlich als städtisch, es soll für die Kinder Möglichkeiten zum Spielen in der Natur geben. Trotzdem wenn möglich mit Kindergarten und Grundschule am Ort oder zumindest nicht weit weg. Keine Dachgeschoss-Wohnung mehr, wenn möglich Erdgeschoss. Ein Haus wäre natürlich noch besser, aber im Bereich von ca. 900,– warm liegt unsere Höchstgrenze, da wird es mit Häusern schwierig. Bad mit Dusche und Wanne, möglichst zwei Klos. Minimal 100 m². Ruhig. Schön geschnitten. Und so weiter.
Zum Glück haben wir Zeit: Wir kommen mit unserer jetzigen Wohnung ja noch gut klar. Deshalb macht es auch Sinn, sich viel anzusehen und nur zuzuschlagen, wenn alles passt.
Nun gut, sagen wir: Zuzuschlagen zu versuchen. Dreimal wäre bisher alles perfekt gewesen; bei einem Haus und zwei Wohnungen. Leider wählten die Vermieter jeweils andere Bewerber. In einem Fall verhielt sich der beteiligte Makler so seltsam, dass ich es nicht für unwahrscheinlich halte, dass er von anderen Interessenten bestochen wurde und uns den Vermietern gar nicht vorschlug.
Überhaupt, Makler: Leider muss ich feststellen, dass positive Erfahrungen mit dieser Zunft eher die Ausnahme sind.
Da gibt es Makler, die nicht wissen, was der Unterschied zwischen DSL und ISDN ist – dabei ist gerade auf dem Land die DSL-Verfügbarkeit ein wichtiges Auswahlkriterium. Andere wissen neben den minimalen Grunddaten fast nichts über die Wohnung und können einem keine näheren Auskünfte geben. Sehr häufig ist auch, dass man in einem größeren Maklerbüro anruft, um Interesse an einem Objekt anzumelden, einen Rückruf versprochen bekommt und dann nie wieder etwas hört. Und nein, das ist tatsächlich nicht die Ausnahme, das passiert regelmäßig – machmal frage ich mich, ob die überhaupt ihre Objekte an den Mann bringen wollen.
Dann gibt es welche, die offenbar keine Lust oder keine Zeit haben, ihre Wohnungen auch vorzuführen, und einem erklären, man solle sich das Haus erstmal von außen ansehen, durch die Fenster würde man ja auch schon einiges sehen (das hat wirklich mal einer zu mir gesagt!), und wenn man dann noch Interesse habe, solle man sich nochmal melden – das bei einem Haus, das weniger als zehn Jahre alt ist.
Und dafür soll ich diesen Leuten zwei Kaltmieten plus Umsatzsteuer in den Hintern schieben? Bei Wohnungen in dem Bereich, in dem wir suchen, sind das häufig mehr als EUR 1.500,–. Dafür, dass ich selbst Anzeigen gesichtet habe und neben dem Inserat die einzige Leistung des Maklers war, mir die Wohnung zu zeigen? Das ist schon hart, finde ich.
Natürlich gibt es auch andere, die sich wirkich Mühe geben, gut vorbereitet sind und über alles bescheidwissen. Leider sind die tatsächlich eher in der Minderheit.
Nicht nur wegen des Geldes bevorzuge ich deshalb Vermietungen von privat. Die sind im Internet allerdings sehr dünn gestreut, um nicht zu sagen: Es gibt sie fast gar nicht. In der Zeitung findet man da schon mehr, aber ich bilde mir ein, dass das auch weniger geworden ist als es mal war. Dabei ist es für mich als Mieter ja auch wichtig, den Vermieter kennenzulernen, bevor ich mich an ihn binde.
Als Vermieter würde ich zumindest zuerst auch lieber selber suchen: Dann kann ich mir gleich bei der Besichtigung die potentiellen Mieter ansehen. Wenn das nach einiger Zeit keine Ergebnisse zeitigt, kann man ja immer noch auf einen Makler umsteigen.
Mittwoch, 26. August 2009
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